Sachsen: Sorge über Schweinepest wächst

Scharfe Kritik aus dem Landkreis Görlitz zeigt Wirkung. Sachsen will die Ressourcen im Kampf gegen die ASP aufstocken.

Der Görlitzer Landrat Bernd Lange (CDU) hatte am Montag in einem MDR-Beitrag zu ASP mehr Hilfe von Bund und dem Land Sachsen gefordert. Die Belange des Landkreises, der Landwirte und der Jäger in den betroffenen Gebieten würden ignoriert, Ideen und Vorschläge aus der Region zur Bekämpfung der Seuche von den zuständigen Stellen ignoriert: «Wir beißen mit unseren Ansichten auf Granit und als Ausrede wird immer die EU genannt (...) Der Bund ist in Sachen Schweinepest ein Totalausfall», wurde Lange zitiert.

Nun will Sachsen seine Ressourcen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausbauen. Das Ministerium reagiert damit offenbar auf die scharfe Attacke des Görlitzer Landrates Bernd Lange. Details wurden aber nicht genannt. Derzeit nutze die Staatsregierung einen Dreiklang aus Zaunbau, Entnahme und Jagd.

"Wir werden mit dem Sozialministerium zusätzliche Gespräche darüber führen, wie wir zur Stärkung dieser Instrumente in der zugespitzten Seuchenlage beitragen können", sagte Agrarminister Wolfram Günther (Grüne) Anfang der Woche. Gleichzeitig richtete der Minister Appelle an die Jägerschaft und Landwirtschaft, Hand in Hand bei der Seuchenbekämpfung zusammenzuarbeiten, gerade jetzt und in den kommenden Wochen, da die Felder abgeerntet werden.

Derzeit gibt es eine Restriktions- und eine Pufferzone. Die Restriktionszone reicht von der Grenze zu Polen bis nach Boxberg im Westen sowie Kodersdorf im Süden und Halbendorf im Norden. In der Pufferzone liegen unter anderem die Stadt Görlitz, Lohsa und Spreetal. Im Mai sei ein jagderfahrener Mitarbeiter des Sachsenforst an das Landestierseuchenbekämpfungszentrum abgeordnet worden, um die Entnahmen von Wildschweinen zu koordinieren und zu intensivieren.

In Sachsen wurden bislang insgesamt 286 bestätigte ASP-Fälle bei Schwarzwild registriert. Hausschweinbestände sind nicht betroffen.


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