US-Ärzte setzen Patient Schweineherz ein

In den USA wird zum ersten Mal einem todkranken Patienten ein Schweineherz eingepflanzt. Bisher zeigt der Patient keine Abstoßreaktion.

Erneut haben US-Chirurgen die Öffentlichkeit mit dem Bericht über eine Xenotransplan­tation beim Menschen überrascht. Im Oktober vergangenen Jahres hatten Mediziner in New York den Kreislauf einer hirntoten Patientin vorübergehend mit der Spenderniere eines genmodifizierten Schweins verbun­den. Jetzt berichten Mediziner einer Klinik in Baltimore über die Transplantation eines Schweineherzens auf einen Menschen. Der Patient habe die OP gut überstanden, heißt es in einer Pressemitteilung. Bisher zeige er keine Abstoßungsreaktion.

Bei der Transplantation kam ein Organ aus dem genetischen Zuchtprogramm GalSafe der Firma Revivicor zum Einsatz. Generell ist das große Problem bei Organtransplantationen, dass der Körper ein Organ wieder abstößt, wenn es ihm fremd vorkommt. Ein Schweineherz hat bestimmte Markierungen auf der Oberfläche, die es klar als Schwein und nicht-menschlich markieren. Auf diese Moleküle reagiert das Immunsystem sofort - normalerweise würde so ein Schweineorgan bekämpft und abgestoßen.

Deswegen muss man Schweine, deren Organe man transplantieren will, genetisch so verändern, dass diese Markierungen auf der Zell-Oberfläche entfernt werden. Dafür hat man in diesem konkreten Fall drei Gene des Schweins ausgeschaltet und gleichzeitig noch sechs menschliche Gene mit in das Erbgut eingebaut, die dafür sorgen, dass das Immunsystem das Organ akzeptiert.