So Erreger effektiv ausbremsen

Wie schütze ich Ferkelgruppen vor einer möglichen Ansteckung durch andere Tiere im Betrieb? Tipps zur internen Biosicherheit aus der Spezialberatung in Dänemark.

Bei der externen Biosicherheit geht es darum, die Produktion vor dem Einbringen von Erregern in die Herde zu schützen. Genauso wichtig ist die interne Biosicherheit. Hier soll die Verbreitung von Bakterien und Viren zwischen Altersgruppen für bereits in der Produktion vorhandene Krankheitserreger reduziert oder vermieden werden.

Die ständig wachsenden Herdengrößen stellen immer höhere Anforderungen an die Abläufe und die Organisation der Ferkelerzeugung und Mast. Wenn viele Tiere am gleichen Standort untergebracht sind, kann der Infektionsdruck unwillkürlich steigen. Einfache Grundregeln können jedoch das Risiko reduzieren.

Alt und Jung trennen

  • Altersgruppen: Stellen Sie sicher, dass die Produktion so organisiert ist, dass gleichaltrige Tiere immer zusammen und getrennt von anderen Altersgruppen gehalten werden. Die Stallarbeit sollte so organisiert sein, dass zuerst die Abteile mit den jüngeren (empfindlichen) Tieren betreten werden.
    Wenn Sie mit Ammensauen arbeiten, stallen Sie immer die Sau ins betreffende Abteil dazu und setzen Sie nicht die Ferkel in ein anderes Abteil. Verlegen Sie in der Entwicklung zurückgebliebene oder zu leichte Schweine auch später nicht nach hinten in jüngere Gruppen oder zu säugenden Sauen.
  • Zurückgebliebene Ferkel: Konzentrieren Sie sich besonders auf die im Wurf zurückgebliebenen Ferkel, um sie im Interesse einer guten Biosicherheit und des Tierschutzes für die Produktion fit zu machen. Sie erfordern besondere Aufmerksamkeit. Die Kolostrumaufnahme schützt die Tiere zunächst. Doch bei Milchmangel sind die Ferkel anfällig für Krankheiten.
    Nehmen Sie zurückgebliebene oder verletzte Tiere frühzeitig aus der Bucht und bringen Sie sie in Krankenbuchten unter. Erlösen Sie Ferkel, die sehr krank sind und sich wahrscheinlich nicht vollständig erholen werden. Handeln Sie sofort, denn diese Tiere sind immer eine Gefahr der Ansteckung.

Wenig mischen

  • Wurfausgleich: Wenn ein bis zwei Tage alte Ferkel gemischt werden, um in allen Würfen möglichst gleich große Ferkel zu haben, ist dies die eine Strategie. Doch der hohe Durchmischungsgrad kann dazu führen, dass bis zu 90% der jungen Tiere ihre Keime gestreut haben. Dies führt zu einem insgesamt hohen Infektionsdruck beim Absetzen.
    Alternativ gibt es Strategien, bei denen die Homogenität der Würfe eine geringere Rolle spielt, solange alle Ferkel gedeihen. Nur die allergrößten und kleinsten Ferkel werden zu Ammensauen gebracht, dadurch verringert sich die Durchmischung der Würfe. Somit kann die Ausbreitung von Infektionen reduziert werden.
  • Rein-Raus: Stellen Sie beim Absetzen sicher, dass die Ferkel in Abteile gebracht werden, die gründlich gewaschen und desinfiziert worden sind. Vermeiden Sie es, die Ferkel ohne Sau in der Abferkelbucht zu lassen. Wie im Abferkelbereich gilt auch für die Aufzucht ein konsequentes Rein-Raus-System.
    Beim Umzug in die Ferkelaufzucht kann es von Vorteil sein, die sog. Familienstrategie anzuwenden, bei der z.B. vier Würfe aus demselben Abferkelabteil in einer Bucht gemischt werden. Nur die kleinsten Ferkel werden zur besonderen Pflege in eine spezielle Bucht gebracht. Diese Strategie verringert die Ausbreitung von Bakterien.

Hygieneregeln aufstellen

  • Stiefel: Neben der Reduzierung des Mischens sollten die Mitarbeiter hohe Hygienestandards sowohl innerhalb des Abteils als auch beim Wechsel zwischen den Stallungen anstreben. Es wird dringend empfohlen, die Wege nach dem Treiben der Schweine immer und möglichst sofort zu reinigen. Ferner ist eine gute Hygiene zwischen den verschiedenen Einheiten durch das richtige Waschen von Stiefeln und Händen vor dem Betreten eines neuen Stallabschnitts aufrechtzuerhalten.
  • Instrumente: Die medizinischen Behandlungen betreffen naturgemäß kranke Tiere und sind daher eine Ansteckungsquelle. Die Gewährleistung von Hygiene und ordnungsgemäßer Desinfektion von Spritzen und anderen Instrumenten sollte die Routine sein. Nadeln und Skalpelle für die Kastration müssen häufig, vorzugsweise zwischen jedem Wurf, gewechselt werden.
  • Handhygiene: Der Umgang mit einem toten Tier kann auch ein Risiko für die Gesundheit im Betrieb darstellen. Nach dem Entfernen toter Tiere aus den Ställen sollte das beteiligte Personal Kleidung und Stiefel wechseln und sich gründlich die Hände waschen.
    Oft werden die Hände nicht als Keimüberträger wahrgenommen. Doch wir fassen Buchtentüren und Klinken, oft auch Tiere an. Deshalb lohnt es, sie immer wieder gründlich zu waschen und bei der Arbeit am Tier Einweghandschuhe zu tragen.


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