Deutsche Zuchtunternehmen haben Marktanteile verloren. Können sie jetzt Boden gutmachen?
Wenn das Zuchtprogramm eng an den deutschen Markt angelehnt ist, bestehen gute Chancen. Allerdings ist der Eber- und Sauenmarkt differenziert zu betrachten. Im BHZP hat sich der db77 konstant behauptet, während bei den Sauen nach schwieriger Phase nun ein deutlich positiver Trend zu sehen ist.
Stellt die deutsche Zucht auf genomische Zuchtwerte um?
Höherer Zuchtfortschritt lässt sich im Wesentlichen nur durch genauere, genomische Zuchtwerte realisieren. Die erfordern wiederum große Lernstichproben. Bei den aktuell deutlich sinkenden Typisierungskosten ergeben sich nun neue Perspektiven, und die Zuchtwertschätzverfahren werden aktuell um genomische Komponenten erweitert. Einsparungen in der Leistungsprüfung werden kaum möglich sein. Auch oder gerade die genomische Zuchtwertschätzung basiert auf exakt erfassten Phänotypen.
Welche Bedeutung haben Vitalitäts- und Verhaltensmerkmale?
Klassische ökonomisch wichtige Merkmale wie Zunahmen oder Wurfgrößen ha-ben ein hohes Niveau erreicht. Vitalitäts- und Verhaltensmerkmale werden nun eine größere Gewichtung im Zuchtziel bekommen. Insgesamt müssen Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit in Einklang stehen. Zusätzlich ergeben sich aus der gesellschaftlichen Diskussion zur Tierproduktion und dem Tierwohl neue Herausforderungen. Ebergeruch sowie die Gruppenverträglichkeit sind hierfür Beispiele.
Möchte BHZP auch im Ausland punkten?
Sofern unsere Zuchtziele mit den Anfor-derungen in fremden Märkten im Einklang stehen und wir dort geeignete lokale Partner finden, kann das genutzt werden. Das BHZP ist und bleibt aber ganz klar auf den lokalen deutschen Markt fokussiert.