M it Fug und Recht kann man behaup-ten, dass die meisten auf dem Markt angebotenen Flüssigfütterungsanlagen technisch ausgereift sind. Trotzdem ist je-dem Mäster zu raten, seine Anlage im laufenden Betrieb von Zeit zu Zeit zu überprüfen. Vor allem die Dosier-genauigkeit muss regelmäßig auf den Prüfstand! Denn wie Auswertungen der Landwirt-schaftskammer Westfalen-Lip-pe ergaben, sind Abweichungen nicht gerade selten. Vor allem bei kleineren Fördermengen treten des Öfteren höhere Gewichtsabweichungen auf. Hinweise, dass die Dosiergenauigkeit mangelhaft ist, sind am ehesten zu erkennen, indem die jährlichen Verbrauchsmengen von den Anlagen erfasst und mit den gewogenen Ernte- bzw. Liefermengen verglichen werden. Zur Kontrolle des Wiegesystems werden unterschiedlich große Futtermengen in die Anlage dosiert, deren Gewichte vorher ge-nau festgestellt worden sind. Vor der Kon-trolle muss an der Waage ein Nullabgleich erfolgt sein. Um die Genauigkeit weiter zu erhöhen, sollten die Überprüfungen mehr-mals hintereinander durchgeführt werden. Zum Beispiel dann, wenn der Behälter leer ist, sich 500 kg bzw. 1 000 kg im Anmischbottich befinden. Um zu prüfen, ob die Anlage auch klei-nere Mengen an Mineralfutter richtig do-siert, sollte es während der Dosierung in einem Eimer aufgefangen werden. Damit Unfälle vermieden werden, ist der Eimer an einem Haken, der zuvor in den Mischbottich geschraubt wird, aufzuhängen. Nach der Dosierung kann der Eimer dann aus dem Bottich genommen, der Inhalt gewo-gen und mit der Gewichtsanzeige der Füt-terung verglichen werden. Über die richtige Dosierreihenfolge können ebenfalls Gewichtsfehler verrin-gert werden. Hier gilt, dass die größten Mengen immer als erstes und die kleinen Mengen zuletzt eindosiert werden sollten. Die Einläufe der Schnecken sollten möglichst nahe am Behälter montiert werden, um große Fallhöhen zu vermei-den. Denn sie bewirken dynamische Ef-fekte. Im Klartext heißt das: Wenn das Futter aus großer Höhe in den Behälter schießt, kann das zu falschen Gewichts-messungen führen, weil das Gewicht des Futters im Moment des Auftreffens höher ist. Dieses Mehrgewicht wird unter Um-ständen von der Fütterung später nicht wieder korrigiert. Einige Futtermittelkomponenten werden auch nach Zeit dosiert. Prüfen Sie regelmäßig, ob zum Beispiel nach einer Minute die tatsächlich vorgegebene Menge ausdosiert wurde. H.-H. Ellersiek LK Westfalen-Lippe - Ellersiek, Hans-Heinrich -