Zur Grünen Woche in Berlin zogen auch in diesem Jahr wieder Tausende Landwirte auf die Straße (siehe Foto des Monats). Allerdings teilen sich insbesondere die Tierhalter immer stärker in zwei konträre Lager:
- Mit dem Motto „Wir haben es satt“ demonstrierten mehr als 10 000 Menschen gegen Agrarindustrie und Massentierhaltung. Mit dabei waren die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) sowie Bioverbände.
- Zur Gegendemonstration mit dem Motto „Wir machen Euch satt“ hat u. a. die Gruppe „Frag doch mal den Landwirt“ aufgerufen. Hier wiesen konventionelle Tierhalter auf Dumpingpreise für Lebensmittel sowie ungerechtfertigte Diffamierung hin. Sie fordern einen offenen Dialog über die moderne Landwirtschaft ohne Vorurteile.
In den Medien fanden die Demonstrationen durchaus Gehör. Allerdings wurden die beiden Demo- Lager in einen Topf geworfen. Selbst dem öffentlich rechtlichen Fernsehen gelang es teils nicht, die gegensätzlichen Botschaften richtig zuzuordnen. So sprachen z. B. die Abendnachrichten fälschlicherweise von einer „gemeinsamen Demo aller Landwirte für die Agrarwende“.
Das heißt: Es ist wichtiger denn je, die Botschaften moderner Tierhalter klar zu kommunizieren. So ist zu begrüßen, dass die Landwirte neben Berlin auch in vielen anderen Städten demonstriert haben. Denn vor Ort kommen die Praktiker mit den Bürgern und Verbrauchern hautnah ins Gespräch.