In Sachen Gruppenhaltung tragender Sauen steht Deutschland unter Druck. So hat Brüssel Ende Februar ein Vertragsverletzungsverfahren eröffnet. Hintergrund: Berlin hatte Ende Januar nach Brüssel gemeldet, dass die Gruppenhaltung bundesweit nur zu 73 % umgesetzt ist. Neben Deutschland sind sieben weiter EU-Länder betroffen. Fachleute vermuten jedoch, dass die deutschen Zahlen veraltet sind und inzwischen deutlich mehr Betriebe mit Gruppenhaltung arbeiten. Zudem lassen die Meldungen anderer Länder Zweifel aufkommen. So geben z. B. Tschechien und Bulgarien 100 % Umstellung an. Dennoch: Deutschland bleibt nur bis Mitte April Zeit, um eine zweite Mahnung aus Brüssel und eine Klage abzuwenden. Niedersachsen hat daher seine Kreisveterinäre per Erlass aufgefordert, den aktuellen Stand der Umsetzung kurzfristig zu melden. Egal wie die Ergebnisse ausfallen: Die Sauenhalter müssen mit verstärkten Kontrollen rechnen. Zumal auch der Lebensmittelhandel auf Einhaltung der Haltungsvorschriften besteht.