Eine Landwirtschaft ohne Emissionen ist per se nicht möglich. Einen Beitrag zum Klimaschutz wollen die Landwirte durch höhere Effizienz erbringen, etwa bei der Fütterung und Düngung. Das reicht Bundes-Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD) nicht. Sie fordert in ihrem Klimaschutzplan 2050 u.a. eine Halbierung der Tierbestände, eine Reduktion des Fleischkonsums sowie mehr Bio-Landwirtschaft. Mit diesem Plan will sie die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um bis zu 95% gegenüber dem Basisjahr 1990 senken.
Dabei wurde auf dem Pariser Klimagipfel ausdrücklich die Sonderrolle der Landwirtschaft zur Ernährungssicherung herausgestellt. Auch lässt das vorgelegte Papier Aspekte der effizienten Ressourcen-Schonung vermissen. Das betrifft z.B. den höheren Flächenbedarf im Öko-Landbau. Hinzu kommt das Risiko der Produktionsverlagerung in Länder mit niedrigeren Umweltstandards.
Es besteht der Eindruck, dass ideologisch geprägte Klimapolitik auf dem Rücken der Landwirte betrieben wird, ohne die Folgen angemessen zu berücksichtigen. Der Verlust an Wertschöpfung wird auf 9 Mrd. € pro Jahr geschätzt.
Das hat jetzt offensichtlich der SPD-Vorsitzende, Wirtschaftsminister Gabriel, erkannt und die Reißleine gezogen. Er soll sowohl die geplante Halbierung des Tierbestandes als auch die feste Zielvorgabe für CO2-Einsparungen durch die Landwirtschaft gekippt haben. Ingwersen