T etracycline sind mit einem Anteil von über 60 % die am häufigsten in Europa verwendeten Antibiotika bei Schweinen. Und die Resistenzlage bei den wichtigsten Krankheitserregern ist nach wie vor gut, wie ein bundesweites Resistenzmonitoring des Bundesamts für Verbraucherschutz und Le-bensmittelsicherheit in Berlin gezeigt hat. Neben den klassischen Tetracyclinen Tetracyclin, Chlortetracyclin und Oxy-tetracyclin wird in vielen Ländern Euro-pas seit Jahren auch das Doxycyclin ein gesetzt. In den Niederlanden beispielsweise wird diese Substanz in der IKB-Positivliste geführt und mit Erfolg eingesetzt. Auch in Deutschland kann neuerdings Do-xycyclin verschrieben werden, nachdem die von den deutschen Zu-lassungsbehörden ge-forderten zusätzlichen Untersuchungen abge-schlossen werden konn-ten. Die Zulassung um-fasst in Deutschland zu-nächst Atemwegsinfek-tionen mit Mycoplasma hyopnoumoniae und/oder Pasteurella mul-tocida. Doxycyclin wird in einer Dosierung von 12,5 mg pro kg Körpergewicht über das Futter verabreicht. Die Vorteile von Doxycyclin gegenüber den klassischen Tetracyclinen stützen sich auf seine chemisch-physikalischen Eigen-schaften. Da Doxycyclin eine ausgeprägte Fettlöslichkeit aufweist, wird der Wirkstoff besser vom Darm ins Blut aufgenommen als bei den klassischen Tetracyclinen. So wird die Bioverfügbarkeit mit 90 % ange-geben. Dadurch wird die Darmflora weni-ger beeinträchtigt, wovon die Verdauungs-tätigkeit und die Futterverwertung profi-tieren kann. Zudem wird weniger Wirkstoff unge-nutzt über den Darm ausgeschieden und über die Gülle ausgebracht. Aufgrund der hohen Wirksamkeit des Doxycyclins ist bei einer Atemwegserkrankung in der Regel nur eine achttägige Behandlungsdauer not-wendig. Dr. Manfred Stein - Stein, Manfred -