Da Ebersperma frisch und nicht tiefgefroren ausgeliefert wird, steht von jedem Eber nur eine begrenzte Anzahl Spermatuben zur Verfügung. Wenn dennoch angeboten wird, bestimmte Wunscheber bestellen zu können, muss eine ausgefeilte Logistik dahinter stecken. Bei der Genossenschaft zur Förderung der Schweineproduktion (GFS), Ascheberg, ist die Wunscheberbestellung mittlerweile gang und gäbe, nicht nur bei den Züchtern. Vielmehr wollen auch immer mehr Ferkelerzeuger gezielt anpaaren und möglichst wenige KB-Eber einsetzen, um bei den Mastferkeln die Streubreite im Typ einzuschränken. Grundsätzlich sind bei der Wahl der Eber folgende Punkte zu beachten: - Zunächst einmal sind Produktionsziele in der Mast festzulegen und die Frage zu klären, welche Schweine der Mäster braucht. - Im zweiten Schritt geht es um die Sauengenetik und den dazu passenden Eber. Mitunter ist ein gewisser Schwächenausgleich vonnöten, z.B. lang gestreckte Eber auf kurze Sauen. - Wenn feststeht, welcher Ebertyp zum Betrieb passt, muss sich der Landwirt entscheiden, ob er einen oder mehrere Eber reservieren möchte. Hier helfen so genannte Sondersprungpläne, auf denen Eber mit bestimmtem Vererbungsprofil zusammengefasst werden. So gibt es eine Aufstellung von Piétrainebern mit besonders guten Zuchtwerten im Merkmal Fleischleistung oder Wuchs. - Anschließend wird bei der GFS ein Dauerauftrag für die regelmäßig benötigten Spermaportionen vereinbart. Kurzfristige Abweichungen vom Lieferraster oder Anzahl Tuben je Lieferung werden mit der GFS abgestimmt. - Bei der Auswahl der Eber hilft der Außendienstmitarbeiter. Die Ferkelerzeuger sind aber auch eingeladen, sich direkt vor Ort und zusammen mit dem Mäster die Besamungseber auszusuchen.