SUS: QS plant ab 2013 schärfere Grenzwerte für Salmonellen. Worum geht es konkret? Schulze-Horsel: QS will den Grenzwert (Cut-off) für den Salmonellen-Elisa-Test von 40 auf 20 % senken. Dies stand bereits bei Einführung des Monitorings fest. Im Herbst will QS den Start-Termin festlegen. SUS: Warum will QS die Zügel anziehen? Schulze-Horsel: Der Druck kommt vom Berliner Landwirtschaftsministerium und der Fleisch-verarbeitenden Industrie. SUS: Welche Folgen hat die Verschärfung? Schulze-Horsel: Laut QS steigt der Anteil der Kategorie-III-Betriebe von ca. 3 % auf 18 % und der Anteil der Kategorie-II-Betriebe von 14 % auf 29 %. Demnach hätte fast jeder zweite Betrieb Beratungsbedarf in Sachen Salmonellen. SUS: Wo bleiben die Kategorie-III-Schweine? Schulze-Horsel: Diese Tiere müssen gesondert geschlachtet und die Schlachtanlagen desinfiziert werden, bevor man „normale“ Schweine verarbeitet. Das Fleisch sollte nicht in roh verzehrte Produkte fließen. Insbesondere kleinere Schlachthöfe werden logistische Probleme bekommen und möglicherweise nur sehr zögerlich Kategorie-III-Schweine annehmen. Vereinzelt passiert dies bereits. SUS: Heißt das, die geplante Verschärfung kommt zu früh? Schulze-Horsel: QS informiert die Mäster bereits, wie sie mit neuen Grenzwerten abschneiden werden. Zum Teil brauchen die Betriebe aber bis zu ein Jahr, um wieder die Kategorie II oder I zu erreichen. Der Zwang zu schnellen Resultaten verlagert die Problematik nur. So bringt es wenig, wenn Mäster z. B. den Lieferbetrieb wechseln, anstatt die Probleme mit dem Sauenhalter anzupacken. Daher halte ich es für sinnvoll, wenn die Absenkung des Cut-off nicht vor 2014 erfolgt.