Eine „leistungsmäßige Überforderung“ ist nach Auffassung von NRW-Minister Remmel die Ursache für das Schwanzbeißen der Schweine. Mit einer Änderung der Nutztierhaltungsverordnung will er gegensteuern. Die geplanten Maßnahmen gehen deutlich über die Vorgaben der EU-Richtlinie hinaus. Wenn z. B. rund 20 % mehr Platz für alle Schweine angestrebt wird, dann führt dies zu einer erheblichen Benachteiligung im internationalen Wettbewerb, zumal Deutschland mit 0,75 m2 Platzangebot je Mastschwein ohnehin über dem EU-Standard liegt. Außerdem soll die Ausnahmeregelung zum Absetzen mit drei Wochen gestrichen und die mutterlose Aufzucht verboten werden. Hinzu kommen Vorgaben zum Mindestgewicht der Ferkel bei der Geburt (1 kg) und beim Absetzen (5 kg) mit ent-sprechender Dokumentationspflicht. Auch soll ein Rohfaser-gehalt von mindestens 5 % im Futter vorgeschrieben werden. Die entstehenden Mehrkosten werden mit etwa 10 € je Mastschwein beziffert. Der ZDS meint: Der unterstellte tierschutzrelevante Nutzen ist weder erkennbar, noch wissenschaftlich erwiesen. Es entstehen deutlich höhere Kosten, ohne einen ökonomischen Vorteil gegenrechnen zu können. Vor diesem Hintergrund lehnt der ZDS einen nochmaligen nationalen Alleingang mit zusätzlichen Tierschutzauflagen entschieden ab! Ingwersen