In einem gemeinsamen Projekt der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, der Firma Hölscher und Leuschner, dem Institut für Tierzuchtwissenschaften der Universität Bonn und der InfoSys GmbH wurde über bislang zwei Mastdurchgänge die Arbeitsqualität des optiSort-Gerätes untersucht. Die Versuche fanden auf einem praktischen Schweinemastbetrieb statt. Alle Schweine wurden mit Ohrmarkenchips zur automatischen Tieridentifizierung ausgestattet. Das bildverarbeitende optiSort-Gerät wurde zusätzlich mit einer entsprechenden Antenne und einer Tierwaage ausgerüstet, so dass alle anfallenden Werte dem jeweiligen Einzeltier zugeordnet werden konnten. Vom Schlachthof wurden die AutoFOM-Schlachtdaten zurückgemeldet. So konnte überprüft werden, wie genau das optiSort-Gerät arbeitet. Als statistisches Bewertungsmaß wurde der Variationskoeffizient verwendet, der die Abweichung vom Mittelwert als Prozentzahl angibt und mit dem verschiedene Parameter gut miteinander verglichen werden können. Variationskoeffizienten von unter 5 % kennzeichnen ein gutes Schätzverfahren. Ergebnisse: Die Bestimmung des Lebendgewichtes mit dem optiSort-Verfahren (im Vergleich zu der für die Versuche integrierten Waage) im Mastverlauf von ca. 45 kg bis Mastende wies in den Versuchen einen Variationskoeffizienten von 5,4 % aus. Die wichtigen Lebendgewichte am Tag der Selektion zur Schlachtung ergaben Variationskoeffizienten von 3,5 bis 4,4 %. Nach Firmenauswertungen sind sogar Variationskoeffizienten von 2,6 % in rund 58 000 Durchläufen erreicht worden. Mit dem optiSort-Verfahren können auch die Gewichte und Anteile der wertvollen Teilstücke am lebenden Tier geschätzt werden. Vergleicht man diese Schätzwerte im Nachhinein mit den Auto- FOM-Werten, die am Schlachtband gewonnen wurden, zeigen sich für das Bauchgewicht sowie den Bauch- und den Schulteranteil mit Variationskoeffizienten von unter 5% sehr gute Schätzmöglichkeiten (siehe Übersicht 3). Für die anderen wertbestimmenden Teilstücke wurden Werte um 7 % erreicht. Hier sind also noch Verbesserungsmöglichkeiten vorhanden. Kurzum: Die automatische Schätzung mit dem optiSort-Gerät liefert vermutlich bessere Werte als eine Beurteilung der lebenden Tiere nur mit den Augen des Mästers. Dr. Horst Cielejewski LK Nordrhein-Westfalen