Robuste Tiere züchten. Wie haben es die Geflügelzüchter geschafft, die Vitalität zu verbessern? Viele Betriebe beklagen steigende Verluste in der Mast (s. Übersicht 1). Hinzu kommen Ausfälle bei Saug- und Aufzuchtferkeln. Die fehlende Vitalität wird auch mit der Zucht auf hohe Zunahmen und magere Schlachtkörper in Verbindung gebracht. In der Geflügelmast konnten ebenfalls Tagszunahme und Futterverwertung verbessert werden. Parallel hierzu hielt man jedoch die Verluste im Griff. Nach amerikanischen Erhebungen konnte die Mortalitätsrate in der Broilermast sogar von 5 % (1995) auf 4 % (2005) reduziert werden. Der Grund für diese positive Entwicklung bei den Verlusten ist zum einen der hohe Hygienestandard. Zum anderen hat aber auch die Zucht frühzeitig den Fokus auf das Merkmal Verluste gelegt. Um die Überlebensrate der Masttiere zu verbessern, wurden Merkmale wie Beinstabilität und Krankheitsresistenz züchterisch verbessert sowie auf Herz/Kreislauf- Funktion selektiert. Die Überlebensrate beim Schwein ist ebenso wie Fruchtbarkeitsmerkmale nur gering vererblich. Züchterische Erfolge bei der Wurfgröße sollten jedoch ermutigen, auch auf Vitalitätsmerkmale zu selektieren. Voraussetzung hierfür sind große Datenmengen aus der Produktion, die die Datenpools aus der Zuchtstufe ergänzen. Zudem könnte moderne Gentechnik helfen: Neue DNA-Marker für Robustheit und Krankheitsresistenz werden bereits in der Praxis erprobt. -ni- - Niggemeyer,Heinrich -