Ende Mai hat die Uni Göttingen zur öffentlichen Diskussion um Stalleinbrüche und angebliche Tierschutzverstöße geladen. Mit mehr als 200 Zuhörern, der überregionalen Presse, dem NDR sowie mehr als 5000 Lesern bei Facebook war das Interesse riesig.
Ich durfte die Sicht eines betroffenen Schweinehalters schildern. Denn auch in unseren Stall wurde im letzten Herbst eingebrochen.
In Göttingen habe ich offen erzählt, wie sehr uns die halbstündige Nennung unseres Namens im Radio getroffen hat. Ich habe geschildert, dass meine Frau bis heute Angst hat, nachts aus dem Haus zu gehen. Und dass mich meine Tochter weinend fragte, ob die Einbrecher wieder kommen.
Meine offenen Worte haben die Zuhörer merklich berührt. So konnte ich klarmachen, dass hinter jedem Stalleinbruch eine Familie steht, die auch Monate später leidet.
Es war richtig, sich der Diskussion zu stellen! Zumal der Redner der Peta-Tierrechtler mit seiner überzogenen Sichtweise wenig punkten konnte.
Hervorzuheben ist hingegen der Vortrag des Göttinger Rechtsexperten Prof. Martínez. Er machte klar, dass Stall- einbrüche kein Kava-liersdelikt sind, sondern eine Straftat! Das gilt vor allem, wenn kein bzw. kein erheblicher Tierschutzverstoß vorliegt.
Auch bei uns konnten Behörden und Gerichte letztlich keinen Verstoß beim Tierschutz feststellen. Und das Radio entfernte die Beiträge aus dem Netz. Doch die Angst meiner Familie bleibt.
Zum Glück ist das Thema Stalleinbrüche in der Politik angekommen. Allerdings ist noch nicht klar, wie man die Landwirte besser schützen kann.
Helfen würde uns schon sehr, wenn sich Politiker aller Couleur in der Öffentlichkeit deutlich von Stalleinbrüchen und dem Anprangern einzelner Landwirte distanzieren würden!