Der Hunger der 40 Mio. Argentinier auf Schweinefleisch wächst: Innerhalb von nur fünf Jahren ist der Pro-Kopf-Verbrauch von unter 5 kg auf aktuell 9 kg angestiegen. Schwein wird hauptsächlich kalt, das heißt als Wurst oder Aufschnitt, verzehrt. Im Vergleich zu Rindfleisch ist die Bedeutung aber noch gering: 66 kg Rind isst der Argentinier im Schnitt pro Jahr. Auch Geflügel steht mit 31 kg Pro-Kopf-Verbrauch weitaus höher im Kurs. Die Tiergesundheitsbehörde SENASA schätzt den Schweinebestand auf etwas mehr als drei Mio. Tiere, davon 240 000 produktive Sauen. Dabei besitzen nur 5 % der Sauenhalter mehr als 50 Tiere. Gleichzeitig gibt es eine Handvoll Großbetriebe mit mehreren Tausend Sauen. Laut Agrarhandelsbehörde ONCCA wurden im Jahr 2009 in Argentinien insgesamt rund 3,34 Mio. Schweine geschlachtet. Die vier größten Schlachthöfe zusammen verarbeiteten etwa die Hälfte davon, einer immerhin mehr als 14 000 Schweine pro Woche. So hat Argentinien 2009 nur knapp 300 000 t Schweinefleisch produziert. Allerdings stieg die Erzeugung in den letzten Jahren stark und ist jetzt so hoch wie nie (s. Übersicht 1). Grund dafür sind die günstigen Investitions- und Produktionskosten sowie die Förderung von politischer Seite. Argentinien ist Netto-Importeur für Schweinefleisch (Selbstversorgungsgrad = 91 %). 2009 importierte das Land knapp 36 000 t Schweinefleisch im Wert von 78 Mio. US-Dollar, hauptsächlich aus Brasilien. Der Export von Schweinefleischprodukten betrug im gleichen Jahr 5 300 t, eine Verdopplung seit 2007. Der Großteil davon sind Innereien für den Hong Konger Markt.