Tönnies, Westfleisch und Vion setzen beim Aufspüren von Tieren mit Ebergeruch auf geschulte Prüfteams. SUS hat hinter die Kulissen geschaut.Die Ebermast kommt. Darin sind sich viele Experten aus der Veredlungs- und Schlachtbranche mittlerweile einig. Zu groß ist der Druck der Tierschützer. Spätestens 2018 soll die Kastration EU-weit tabu sein. Vorreiter sind die Niederlande. Hauptmotor ist dort die Lebensmittel-Kette Albert Heijn. Sie verkauft seit Juli nur noch Fleisch von unkastrierten Tieren. Aktuell werden in Holland bereits rund 30 % der männlichen Ferkel nicht mehr kastriert. In der Praxis scheint die Ebermast mittelfristig machbar. Auch wenn es in etlichen Punkten noch Forschungsbedarf gibt. Probleme bereitet insbesondere die höhere Aggressivität der Eber. Knackpunkt bleibt aber die sichere Erkennung von Tieren mit Eber-Geruch. Fakt ist: Auch nach mehrjähriger Forschung gibt es keine Technik, die „Stinker-Tiere“ am Schlachtband zuverlässig ausfiltert. Hauptproblem ist die Probenahme und -aufbereitung. Beispielsweise verfälscht die unterschiedliche Viskosität des Nackenspecks die Ergebnisse. Experten schätzen, dass bis zur Praxisreife einer so genannten elektronischen Nase noch Jahre vergehen. Trotz dieser Probleme bauen Vion, Tönnies und Westfleisch die Ebermast weiter aus. Auch der Mittelstand prüft, ob sich Jungeberfleisch ins Sortiment integrieren lässt. Um zu verhindern, dass Tiere mit unerwünschtem Ebergeruch in den Handel gelangen, setzen die drei Großen auf geschulte Prüfteams. Sie sollen auffällige Tiere per Nase aufspüren. Wobei die Schlachtunternehmen ganz unterschiedliche Strategien verfolgen. SUS hat sich die Geruchsprüfung der Eber vor Ort angesehen und über die Stärken und Schwächen diskutiert. Entwicklung derelektronischen Nase stockt -Fred Schnippe, SUS-Redaktion-