Ferkelvermarkter rüsten auf

Deutschlands größte Vermarkter handeln heute bis zu 40 000 Ferkel pro Woche. Immer mehr sind auch überregional aktiv. Was sind die Konsequenzen für die SauenhalterWer in Deutschland oder europaweit die meisten Schweine schlachtet, ist bekannt. Doch wer vermarktet die eingestallten Ferkel? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Denn anders als beim Schlachtvieh gibt es in der Ferkelvermarktung keine amtliche Meldepflicht für die Handelsmengen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir die Vermarkter und größeren Händler gefragt, wie viele Ferkel sie wöchentlich umsetzen. Nachfolgend werden die größten Organisationen in den Regionen vorgestellt. Hierbei kann man aufgrund des heterogenen Marktes keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit der aufgeführten Unternehmen erhe­ben. Die gelisteten Umsätze basieren auf den Angaben der Vermarkter und beziehen sich weitgehend auf das Jahr 2010. Westfalen-Lippe: Westfleisch dominiert Größter Ferkelvermarkter in Westfalen ist die Westfleisch mit ihren Geschäftsstellen in Coesfeld, Hamm und Lübbecke (siehe Übersicht 1). Die Genossenschaft erfasst knapp 20 000 Ferkel pro Woche in der heimischen Region, primär im Westmünsterland. Zusätzlich werden wöchentlich etwa 20 000 Ferkel importiert. Rund zwei Drittel hiervon stammen aus Dänemark, der Rest aus ostdeutschen Großanlagen und den Niederlanden. Auf Platz zwei folgen dicht beisammen die Raiffeisen-Viehvermarktung in Enniger und die Viehhandlung Venneker in Nordkirchen. Die Unternehmen vermarkten jeweils bis zu 20 000 Ferkel pro Woche. Die Ferkel der Raiffeisen-Viehvermarktung stammen zu etwa 80 % aus den Niederlanden, Dänemark und ostdeutschen Großanlagen. Denn die Kunden verlangen überwiegend Großgruppen für das stallweise Rein-Raus-System. In der Folge liegt die durchschnittliche Partiegröße bei über 500 Ferkeln. Die Firma Venneker vermarktet in größerem Umfang süddeutsche Ferkel sowie solche aus ostdeutschen Großanlagen und den Niederlanden. In geringerem Umfang werden auch regional erfasste Ferkel sowie dänische Ferkel verkauft. Auf Rang vier folgt die VVG Lüdinghausen. Sie vermarktet rund 11 000 Ferkel pro Woche, davon ca. 7 500 von regio­nalen Sauenhaltern und ca. 3 800 Ferkel pro Woche aus der arbeitsteiligen Sauenhaltung. Die drei Erzeugergemeinschaften aus Gütersloh, Höxter und Süd-Ost-Westfalen (AuF) vermarkten zusammen rund 6 000 Ferkel aus der Region. Im Rheinland liefern sich die beiden großen Erzeugergemeinschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sowohl die  Rheinische Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel (REG) als auch die Erzeugergemeinschaft Rheinland (EG Rheinland) ver­markten 10 000 bis 14 000 Ferkel pro Woche. Diese stammen überwiegend von rheinischen Sauenhaltern. Beide Organisationen sind auch überregional tätig, sowohl im Bezug als auch im Verkauf. Obwohl nur 13 % der nordrhein-westfälischen Sauen im Rheinland stehen, stammen...