Für unseren Markt ist auch wichtig, wie sich die Schweinebestände unserer Nachbarn entwickeln. Besonders der Ferkelmarkt ist stark von Importen geprägt. So stammen inzwischen mehr als 15 % unserer Mastferkel aus dem Ausland. Hauptlieferant ist mit rund 6 Mio. Ferkeln jährlich Dänemark. Fachleute schätzen, dass sich der dänische Sauenbestand auf dem derzeitigen Niveau von 1 Mio. Tieren stabilisieren wird. Gleichzeitig prognostiziert man für unsere nördlichen Nachbarn einen Leistungsschub von aktuell 28,5 auf 30,5 abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr. Unterm Strich würde das dänische Ferkelaufkommen bis 2015 um rund 1,5 Mio. auf 30,5 Mio. Stück zulegen (siehe Übersicht 4). Dieser Anstieg dürfte zu einem weiteren Plus beim Exportvolumen nach Deutschland führen. Denn in der Mast sind in Dänemark eher leichte Abstockungen zu erwarten. Ähnlich ist die Lage in den Niederlanden. Hier sind viele Sauenbetriebe bereits fit für die Gruppenhaltung. Laut Schätzungen dürfte der knapp 1 Mio. Tiere umfassende Sauenbestand im Jahr 2013 nur leicht sinken. Danach könnten größere Betriebe die Abstockungen wieder auffangen. Mittelfristig wird ein konstanter Sauenbestand erwartet. Fachleute gehen davon aus, dass die Produktivität jährlich um 0,5 Ferkel steigt (siehe Übersicht 5). Binnen drei Jahren würden die holländischen Betriebe die 30-Ferkel-Marke erreichen. Das heißt: 2015 fallen 1,5 Mio. Ferkel mehr an. Bei konstanten Mastkapazitäten wird man versuchen, den Großteil der zusätzlichen Ferkel in Deutschland abzusetzen. Die aktuelle Ausfuhr von rund 4 Mio. Ferkeln nach Deutschland könnte also weiter steigen.