Gesetze: Was kommt 2010?

Die schmerzfreie Ferkelkastration und das Aus der CMA waren 2009 beherrschende Themen. Wo wir aktuell stehen und welche ­neuen Auflagen auf uns zukommen, erläutert der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS).Trotz Bundestags- und Europawahl hat es im vergangenen Jahr kaum eine Atempause in der Regulierungsflut gegeben. Begonnene Projekte wurden fortgeführt und werden zu neuen Erschwernissen führen, wie z. B. der Leitfaden zur Bewertung von Stickstoffdepositionen. Hinzu kommen Maßnahmen, die der Markt verlangt, wie z. B. aus Gründen des Tierschutzes die Suche nach einer Alternative zur Ferkelkastration. In jedem Falle sind pragmatische Lösungen zu finden. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schweinehaltung darf auf keinen Fall gefährdet, sondern muss weiter gestärkt werden. Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion begleitet diesen Prozess und bringt sich ein. Im Folgenden wird ein Überblick zu den verschiedenen Gesetzesvorhaben gegeben. Ferkelkastration nicht ohne Schmerzbehandlung Als Reaktion auf die niederländische Initiative zur Ferkelkastration mit Betäubung und zum langfristigen Verzicht auf die Kastration ist auf QS-Ebene die Einführung der Schmerzbehandlung zum 1.4.2009 beschlossen worden. Es handelt sich um eine Übergangslösung, bis eine geeignete Alternative zur Ferkelkastration verfügbar ist. Solange es kein amtlich zugelassenes Schmerzmittel für diesen speziellen Zweck gibt, muss der Tierarzt eine arzneimittelrechtliche Umwidmung vornehmen. Dies entfällt mit der in nächster Zeit erwarteten ersten Zulassung eines Mittels. Gleichzeitig kann davon ausgegangen werden, dass die Schmerzbehandlung im Rahmen des QS-Programms zum k.o.-Kriterium heraufgestuft wird. Wer dann den Nachweis für die Durchführung der Schmerzbehandlung nicht erbringen kann, muss Sanktionen befürchten. Forschung für die Ebermast Mit dem QS-Beschluss zur Schmerz-behandlung ist der Auftrag verbunden, eine praxistaugliche Alternative zur Ferkelkastration zu entwickeln. Dies führte zu der Entscheidung, die Machbarkeit der Jungebermast wissenschaftlich zu prüfen. Hierfür wurden verschiedene Forschungsprojekte initiiert: Züchtung: In diesem Projekt erfolgt eine Bestandsaufnahme zum Vorkommen des so genannten Geschlechtsgeruchs in der deutschen Genetik. Aus der Untersuchung von 1 000 Endprodukt-ebern sollen Zuchtstrategien zur Verminderung des Geschlechtsgeruchs abgeleitet werden. Sensorik: Geschlechtsgeruch muss sicher identifiziert werden können. Zu diesem Zweck wird eine spezielle Expertengruppe in der Wahrnehmung und Unterscheidung von Gerüchen geschult. Das Ergebnis dieses Projektes bildet die Basis für die automatische Geruchsdetektion (Elektronische...