Gülle effektiv aufbereiten

Die Industrie bietet zahlreiche Techniken zur Gülleaufbereitung an. Welche Systeme passen zum Schweinebetrieb? Wo liegen die Kosten?

Fred Schnippe

Die Gülleaufbereitung gewinnt vor allem in den Veredlungshochburgen an Bedeutung. Denn viele Betriebe müssen seit der Verschärfung des Düngerechts mehr Nährstoffe abgeben. Und hohe Nährstoff- bzw. TS-Gehalte steigern die Transportwürdigkeit der Gülle.

Auch bei aufnehmenden Betrieben erzielen Wirtschaftsdünger mit hohen Nährstoffgehalten mehr Akzeptanz. Denn sie senken die Ausbringungskosten und erleichtern die Düngeplanung.

Jedoch müssen die Veredelungs-betriebe die Gülleaufbereitung kostengünstig halten. Denn die Nährstoffabgabe ist durch Transporte und eventuelle Entgelte für aufnehmende Betriebe bereits mit Kosten belastet.

Sinkverfahren spart Kosten

Wer in die Gülleaufbereitung einsteigt, sollte den Fokus zunächst auf einfache, kostengünstige Verfahren legen. Hier ist die Eindickung der Gülle durch Sinkschichtbildung zu nennen.

Diese ist insbesondere für Schweinebetriebe mit P-Überschüssen interessant. Denn die dicke Fraktion enthält rund 90% des Phosphors sowie 50 bis 60% des Stickstoffs (siehe Übersicht 1). Die Dickgülle kann abgegeben werden. Die nährstoffarme Dünngülle verbleibt in der Regel im Betrieb.

Voraussetzung für das Sinkschichtverfahren ist die Güllelagerung im Hochbehälter. Denn hier trennen sich dicke und dünne Fraktion am besten. Ideal sind zwei Hochbehälter. So lassen sich die Fraktionen flexibel entnehmen. Im ersten Behälter erfolgen Sedimentation und Lagerung der Dickgülle. Die Dünngülle wird in den zweiten Behälter gepumpt. Aber auch mit nur einem großen Hochbehälter lässt sich das Sinkschichtverfahren umsetzen.

Für die getrennte Entnahme der Dick- und Dünngülle kommen verschiedene Techniken in Betracht. Hierzu zählen unterschiedlich hoch angeordnete Absaugrohre, per Seilwinde verstellbare Absaugrohre oder eine höhenverstellbare Tauchpumpe. Das Sinkschichtverfahren kostet rund 50 Cent/m3 Gülle.

Separation setzt Feststoffe ab

Der zweite Weg zur Gülleaufbereitung ist die Separation. Sie kommt zum Einsatz, wenn das Sinkschichtverfahren nicht umsetzbar ist oder eine strikte Trennung von festen und flüssigen Bestandteilen der Gülle gefragt ist. Die gängigsten Geräte zur Separation sind Pressschnecken und Zentrifugen. Sie trennen aus der Gülle etwa 8 bis 14 %...