In Schweine, Broiler oder Biogas investieren?

Der nächste Wachstumsschritt will wohl überlegt sein. Welche Renditen verschiedene Betriebszweige ermöglichen, zeigt unsere Analyse.Die Veredlungsbetriebe konnten in den letzten Jahren durchaus gutes Geld verdienen. Investitionswillige Betriebe stehen aber zunehmend vor der Frage, in welchem Bereich zukünftig investiert werden soll. Ziel sind eine bestmögliche Verwertung der eigenen Arbeit und des eingesetzten Kapitals. Neben der Schweinehaltung kommen schnell Überlegungen zur Hähnchenmast oder zur Bioenergie ins Spiel. Denn nicht selten haben Schweinehalter das Gefühl, das Geld sei in anderen Betriebszweigen leichter zu verdienen. Mehrjährige Auswertungen belegen, dass es durchaus Unterschiede bei der Kapitalrendite der Betriebszweige gibt. Gleichzeitig fällt jedoch auf, dass die Streuung innerhalb eines Betriebszweiges deutlich größer ausfällt als die Unterschiede zwischen den Betriebszweigen. Übersicht 1 zeigt, welche Kapitalren­dite westfälische Betriebe im Schnitt der letzten fünf Jahre in den Zweigen Ackerbau, Sauenhaltung, Schweine- und Hähnchenmast sowie in der Biogaserzeugung erzielt haben. In den ersten vier Betriebszweigen sind die Ergebnisse von landwirtschaftlich pauschalierenden Betrieben dargestellt. Hingegen werden Biogasanlagen in der Regel als separater Gewerbebetrieb mit optierender Umsatzsteuer geführt. Die Kapitalrendite zeigt auf, wie sich das eingesetzte Kapital nach Abzug aller Kosten im Durchschnitt verzinst hat. So wurde z. B. in der Schweinemast nach Abzug der Direkt-, Arbeits-, Gebäude- und Allgemeinkosten ein Überschuss von ca. 20 € je Mastplatz erzielt. Damit hat sich das im Schnitt der Nutzungsdauer anzusetzende Kapital von rund 310 € je Platz mit ca. 6,5 % verzinst. Die höchsten Kapitalrenditen ergeben sich nach dieser Darstellung in den erfolgreichen Ackerbau- und Biogasbetrieben. Die 25 % erfolgreichen Betriebe erzielen in diesen Zweigen Kapitalrenditen von ca. 18 %. Im Ackerbau liegen die Ursachen zum einen an den sehr guten Markterlösen und zum anderen an den guten Kostenstrukturen in den erfolgreichen Betrieben. Im Betriebszweig Biogas haben die erfolgreichen Betriebe oft vor dem Boom 2009 relativ günstig gebaut. Viele haben auch ein erfolgreiches Konzept zur Erzeugung von Strom, z. B. mit Satelliten-BHKW und Wärmeabsatz, entwickelt. Dagegen erzielen Biogasbetriebe mit hohen Baukosten und ungünstiger Wärmenutzung nicht die erwarteten Renditen. Die 25 % erfolgreichen Veredlungs­betriebe haben mit Renditen von knapp 15 % ebenfalls gute Ergebnisse erzielt. Bei den Profis unter den Veredlern hatte es kaum Einfluss, ob Sauen, Mastschweine oder Hähnchen im Stall standen. Anders stellt sich die Lage dar, wenn man den Durchschnitt der Veredlungsbetriebe betrachtet. Hier haben die Schweine- und Hähnchenmäster mit Kapitalrenditen von 6 bis 7 % die Nase vorn, während die Sauenhaltung mit etwa 4 % Rendite spürbar abfällt. Dieser Trend verstärkt sich in der Gruppe der 25 % weniger erfolgreichen Betriebe. Während die Hähnchenmäster nur knapp ins Minus rutschen, mussten weniger erfolgreiche Schweinemäster rechnerisch eine Negativ-Verzinsung von 2 % hinnehmen. Bei den weniger erfolgreichen Sauenbetrieben ergibt sich sogar eine Negativ-Verzinsung von 6 %! Das heißt: In der Ferkelerzeugung...