Nordwesten: Tönnies bei FOM vorne

Die AutoFOM-Betriebe haben ihre Masken stark angeglichen. Beim FOM gibt es neue Hürden und bei vielen Schlachthöfen weniger Geld, hat die VzF GmbH analysiert.Bei der AutoFOM-Vermarktung geben Vion, Westfleisch und Tönnies den Ton an. Mittelständische Unternehmen haben deren Masken übernommen. Danish Crown und Vogler in Steine nutzen die Tönnies-Maske. Böseler Goldschmaus kopiert die Westfleisch-Maske. Größter Unterschied bei den Masken der drei Hauptakteure ist der Wegfall der Schulterbewertung bei Tönnies. Als Ausgleich hat Tönnies die anderen Teilstücke in ihrer Bewertung erhöht. Trotz der Reduzierung auf drei Teilstücke hat der Branchenprimus es geschafft, sehr ähnliche Auszahlungspreise zu erzeugen wie seine Marktpartner. Aktuelle Auswertungen mit gut 41 000 Schlachttieren zeigen, dass Tönnies und Westfleisch beim Auszahlungspreis im Mittel exakt gleichauf liegen. Nur die neue Maske von Vion fällt ab. Der Nachteil der ­Vion beträgt aber nur rund 15 Cent/Tier. Unterschiede gibt es jedoch in den Gewichtsbereichen. Bei höheren Schlachtgewichten von 96 bis 106 kg zahlt Tönnies am besten. Hingegen honoriert die Westfleisch die leichteren Schweine mit 82 bis 90 kg am besten. Im Hauptsegment zwischen 90 und 96 kg SG liegen Tönnies und Westfleisch gleichauf. Weitere Differenzen gibt es bei der Gewichtung der Teilstücke. Auf den ersten Blick bekommt man für den Schinken bei Tönnies mehr als bei den Mitbewerbern. Doch Vorsicht: Liegt der Schinken nicht im Optimalbereich von 17 bis 20 kg, greifen auch höhere Abzüge. Lieferanten von Tönnies müssen ganz besonders darauf achten, die drei verbleibenden Teilstücke im Optimalbereich zu platzieren. Da der Schinken das Teilstück mit der höchsten Bewertung ist, muss hier bei der Sortierung der Schwerpunkt liegen. Bei den neuen Masken bewegen sich im Bereich von 98 bis 100 kg SG die meisten Schinken im Optimalbereich. Das tatsächliche Optimalgewicht ist aber stark geschlechtsabhängig. Da weibliche Tiere ausgeprägtere Schinken vorweisen, dürfen sie leichter sein. Börge erreichen erst mit höheren Gewichten das Schinkengewicht von mindestens 17 kg. Eine wichtige Rolle spielt auch die Genetik. Jeder Betrieb muss insofern individuell ermitteln, wo sein Optimalgewicht liegt. Die Gewichtsbereiche und Systemgrenzen sind bei allen drei Schlachtunternehmen ähnlich. Vion bezahlt aber Tiere unter 88 kg SG nur noch mit maximal 1,00 Indexpunkten/kg. Zunächst führt das zu der Annahme, dass leichte Tiere schlechter...