Aufgrund hoher Kosten für die Gülleabgabe sucht die Branche verstärkt nach Lösungen für die Aufbereitung der Gülle. Ziel ist, die Nährstoffkonzentration zu erhöhen, um die Gülle mit geringeren Kosten in vieharme Region zu fahren. Die größten Hoffnungen ruhen auf der Gülle-Separation. Hierbei wird die Gülle über Press-Schnecken, Zentrifugen oder Rüttelsiebe in die feste und flüssige Fraktion getrennt. Der abgepresste Feststoff enthält große Teile des Phosphors. Die Stickstoff- und Kaliumanteile verbleiben überwiegend in der flüssigen Fraktion. Die Abgabe des Feststoffs kann Schweinebetriebe mit P-Überschüssen entlasten. Bei gewerblicher Schweinehaltung bringt die Separation indes wenig. Denn diese Betriebe müssen auch in großen Mengen Stickstoff abgeben. Knackpunkt sind zudem die Kosten. Zwar kommen einfache Press-Schnecken mit 3 bis 4 €/m3 Gülle aus. Der Abscheidegrad für die Nährstoffe ist allerdings gering. Aufwendigere Verfahren bieten höhere Abscheidegrade, sind aber wesentlich teurer. Auch die Gülletrocknung krankt an hohen Kosten. Zwar könnten Biogasanlagen die Wärme bereitstellen. Die Anlagen sind jedoch technisch sehr aufwendig und ziehen bei hoher Schlagkraft horrende Investitionen nach sich. Zudem ist die Vermarktung der anfallenden Düngeprodukte noch im Aufbau. Neben der Aufbereitung gibt es Versuche, große Güllemengen mit Binnenschiffen in vieharme Regionen z. B. um Magdeburg zu fahren. Doch allein die Kosten für das Binnenschiff sind mit mehr als 15 €/m3 Gülle sehr hoch. Des Weiteren treten technische Probleme auf. So setzt sich die Gülle in den großen Schiffstanks ab. Zudem fehlt den Abnehmern meist eine schlagkräftige Logistik, um die Schiffe zügig zu entladen. „Derzeit gibt es noch keine konkurrenzfähige Alternative zum Gülle-Transport per Lkw. Jedoch gewinnen Techniken zur Gülleaufbereitung an Attraktivität, wenn die Kosten für die Gülle-Abgabe weiter steigen“, erklärt Heiner Wiese, freier Berater im Emsland. Weitere Hoffnungen ruhen auf der Biogasproduktion. Denn hier kann der abgepresste Gülle-Feststoff als Gärsubstrat eingesetzt werden. Dies kann insbesondere bei hohen Maispreisen eine Alternative sein. -fs- Die Separation ist Hoffnungsträger Nr. 1 in Sachen Gülleüberschuss. Jedoch tüftelt man noch an bezahlbaren Lösungen.