Antibiotika werden in der Tierhaltung zur Behandlung von Infektionserkrankungen genutzt. In den letzten Jahren konnte deren Einsatz deutlich reduziert werden. Dazu beigetragen haben eine intensivere Diagnostik, neu etablierte Impfprogramme, bessere Hygienebedingungen, der Einsatz von Probiotika sowie die Optimierung von Lüftung und Fütterung.
Vereinzelt sind hierdurch Mastdurchgänge ohne jegliche antibiotische Behandlungen möglich. Einen generellen Verzicht sehe ich jedoch kritisch. Denn dann könnten erkrankte Tiere nicht ordnungsgemäß behandelt werden.
Auch sollte man die Praktiker nicht unter Druck setzen. Schon heute ist es schwer genug, im Krankheitsfall zu entscheiden, wann und wie viele Tiere bzw. Gruppen antibiotisch behandelt werden müssen. Diese Entscheidung darf auf keinen Fall von in Aussicht gestellten Bonuszahlungen abhängig gemacht werden.
Mein Fazit: Ja, eine antibiotikafreie Mast ist möglich, indem probiotische und phytotherapeutische Ansätze genutzt und die Tiere gezielt mittels Impfungen vor Infektionskrankheiten geschützt werden. Jedoch muss jedem Tier eine optimale Behandlung im Sinne des Tierwohls ermöglicht werden.