Es ist bekannt, dass ein Teil der Masteber einen recht unangenehmen Geruch und Geschmack aufweist. Trotz verbesserter Haltung und Genetik wird es deshalb auch in Zukunft erforderlich sein, die „Stinker“ auszusortieren. Die Hoffnung, mithilfe der elektronischen Nase das Problem elegant zu lösen, wird sich nicht erfüllen und „menschliche Nasen“ können diese Zuverlässigkeit nicht gewährleisten. Damit ist zu befürchten, dass Fleisch mit erheblichen Qualitätsmängeln auf den Tellern der Verbraucher landen könnte. Die Kunden des Fleischerhandwerks erwarten jedoch ein- wandfreie Qualität. Solange dies bei Eberfleisch nicht zuverlässig und nachvollziehbar garantiert werden kann, lehnt der Deutsche Fleischer-Verband die Ebermast ab und spricht sich für die Kastration unter Betäubung aus. Völlig inakzeptabel ist es, dass es keine Transparenz gibt. Weder Metz- ger noch Verbraucher können erkennen, ob es sich um Fleisch kastrierter Börge, um weibliche Tiere, um Jungeber oder um immunokastrierte Tiere handelt. Für den Absatz von Schweinefleisch dürfte es nicht förderlich sein, wenn die Verbraucher allein über die Medien einseitig informiert werden. Bereits in den 1990er Jahren schlug das Thema Ebergeruch hohe Wellen: Damals wurden von Ministern „eberfreie“ Zonen proklamiert und Spiegel und Zeit titelten mit „Ekel am Herd“ und „Wenn der Braten stinkt“.