Durch unsere 330 Lebensmittelmärkte haben wir einen engen Draht zum Verbraucher. Gleichzeitig kennen wir die Nöte der Landwirte. Uns ist bewusst, dass bei hohen Futterkosten höhere Fleischpreise unverzichtbar sind. Doch der Wettbewerb im LEH ist hart, die Luft für Preiserhöhungen ist dünn! Leider wird Fleisch gerade im Discount für Lockangebote mit Dumpingpreisen genutzt. Diese Preise setzen sich im Kopf der Verbraucher fest. Spielraum für höhere Preise sehe ich in den Bedienungstheken, die kaufkräftigere Kunden ansprechen. Hier muss man den Mehrwert aber erkennen: Top-Qualität, Regionalität, Zubereitungsservice und persönliche Beratung. Wichtig ist zudem eine hohe Verarbeitungstiefe. Je nach Saison sind unterschiedliche Spezialitäten gefragt. Label bringen kaum Vorteile. Die Vielzahl der Siegel ist für den Verbraucher nur verwirrend. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir mittelfristig höhere Preise für Fleisch bekommen. Hierfür müssen Discount, konventionelle Stufe und Bio im Gleichschritt gehen. Sonst weicht der Verbraucher auf alternative Produkte aus. Ein Vorbote für höhere Preise sind die aktuell relativ moderaten Billigangebote. Hier ist der Discount weniger aggressiv als noch 2010.