Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat sich Ende Juni für eine Prämie für unversehrte und gesunde Ringelschwänze stark gemacht. Damit will der Grünen-Politiker den Tierschutz in seinem Bundesland voranbringen. Beteiligen können sich alle Mäster, die Schweine mit unkupierten Schwänzen einstallen. Für jeden bis zum Mastende unversehrten Ringelschwanz winkt eine Prämie von 16 bis 18 €. Das Geld soll aus EU-Fördertöpfen stammen. Ausgezahlt wird die Prämie aber nur dann, wenn mindestens 70 % der Schwänze unversehrt am Schlachthof ankommen. Dazu soll ein Veterinär den Mastbetrieb dreimal im Jahr besuchen und die Schwänze der Schweine beurteilen, heißt es. Details sind aber noch offen. Die grün-geführten Agrarministerien in Kiel, Düsseldorf, Mainz und Stuttgart wollen der Initiative nicht folgen. Von Seiten der Opposition hagelte es Kritik. Diese zielte vor allem auf die „erlaubte Quote“ von 30 % kaputten Schwänzen ab. Einer der Kritiker ist Helmut Dammann-Tamke. Er ist der agrarpolitische Sprecher der CDU in Niedersachsen und selbst Schweinehalter in Bargstedt. Auf der anderen Seite gibt es auch Befürworter der Prämie. Landwirt Martin Schulz hält 700 Mastschweine nach den Richtlinien von Neuland und ist im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) aktiv. SUS lässt Wissenschaftler, Interessenvertreter und Landwirte zu Wort kommen. -Mareike Schulte, SUS- Wer Schweine mit langen Schwänzen an Niedersachsens Schlachthöfe liefert, soll eine Prämie bekommen. Führt dies zu mehr Tierschutz? Oder ist die Maßnahme kontraproduktiv?