Pünktlich zur Grünen Woche hat der BUND einen Skandal präsentiert: In der Massentierhaltung werden Sauen systematisch mit Hormonen behandelt. Den Tierhaltern gehe es darum, dass die Sauen noch mehr Ferkel gebären, was zu Überforderungen und Ferkelverlusten führe. Zudem werden die Hormone über den Harn ausgeschieden und gefährden so Mensch und Umwelt. In diesem Fall machte der NDR den Anfang. Kurz darauf brachten Online-Portale, Zeitungen, Radiosender und Fernsehnachrichten die vermeint-liche Enthüllung. Immer wieder fielen in diesem Zusammenhang die Schlagworte „Hormonfleisch“ und „Massentierhaltung“. Worum ging es: Tatsächlich werden bei Einzeltieren oder Sauengruppen Zyklusblocker, geburtseinleitende oder wehenfördernde Mittel eingesetzt. Das Ziel ist, dass die Geburten in ein enges Zeitfenster fallen, um die Arbeiten zu bündeln und große, marktfähige Ferkelpartien andienen zu können. Es geht um anerkannte Verfahren und zugelassene Mittel, die an Muttertiere verabreicht werden. Und trotzdem sind die Schweinehalter wieder einmal in der Defensive. Und bei dem Zusammenspiel von NGOs und Medien kommen die Tierhalter nur spärlich zu Wort. Wie schaffen es die Schweinehalter, sich Gehör zu verschaffen? Durch kontinuierliche Aufklärung an der Basis? Durch schnellere Faktenchecks im Krisenfall? Über moderne Kommunikationswege und Darstellung der eigenen Ziele? Vier Experten zeigen Lösungswege. Heinrich Niggemeyer, SUS-Redaktion In regelmäßigen Abständen hagelt es heftige Kritik an der modernen Tierhaltung. Was können wir tun, damit die Branche fair behandelt wird?