Das Jahr 2013 sollte eigentlich ein erfolgreiches für die Schweine-halter werden. Auf Basis rückläufiger Schlachtzahlen prognostizierten Fachleute stabile Erlöse. Schlachthof-Bosse hielten sogar Notierungen von bis zu 2 €/kg SG für machbar. Die Realität sieht bislang anders aus. Nach dem Preishoch im letzten Herbst rutschten die Notierungen unter 1,70 €. Dort dümpeln sie seit Wochen. Und zaghafte Ansätze der grünen Seite zu Preiserhöhungen wurden wiederholt mit Hauspreisen quittiert. Der Frust der Mäster wächst. Denn das Futter war lange Zeit teuer. Und auf günstige Ferkel können sie momentan wohl auch nicht hoffen. Insgesamt fehlen derzeit bis zu 20 € am Schwein. Bei vielen Praktikern kommen Zweifel auf, ob die Schweinehaltung in Deutschland noch richtig aufgestellt ist: Neben der Unsicherheit am Markt fühlen sich die Schweinehalter zunehmend politisch alleingelassen. Inzwischen haben in fünf Bundesländern grüne Landwirtschafts- bzw. Umweltminister das Sagen. Welche Auswüchse das nehmen kann, zeigt der jüngst von NRW-Minister Remmel verhängte Abluftfilter-Erlass. Für viele Praktiker geht es längst nicht mehr nur um Kosten und Erlöse. Es geht um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und damit um ihre Existenz. Im Brennpunkt schildern Praktiker, Marktexperten sowie Vertreter der Vermarktungs- und Schlachtbranche ihre Einschätzung zur Zukunft unserer Schweinehaltung. Fred Schnippe, SUS Fällt uns der hohe Selbstversorgungsgrad von 115 % jetzt vor die Füße? Bröckelt der Fleischkonsum in Deutschland weiter weg? Haben wir es mit dem Ausbau der Mast übertrieben? Produzieren wir zu teuer, um international mithalten zu können? Die Mäster warten seit Wochen auf bessere Erlöse. Ist der angekündigte Preisanstieg in Richtung 2 € längst Utopie?