Aktuell scheinen sich die politischen Gruppierungen mit immer höheren Tierschutzauflagen übertreffen zu wollen. Jüngstes Beispiel ist der Lindemann-Plan aus Niedersachsen.Bei den Politikern steht das Thema Tierschutz derzeit ganz weit oben auf der Agenda. Mit ambitionierten Plänen will man Kante zeigen und sich profilieren. Das scheint sich bei den Umfrageergebnissen positiv auszuwirken. Jüngstes Beispiel ist der Tierschutzplan, den Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) vorgelegt hat. Dieser Sechs-Jahres-Plan hat heftige Diskussionen bei Landwirten ausgelöst nicht nur in Niedersachsen, sondern bundesweit. Eines der Hauptziele ist der vorzeitige Stopp der betäubungslosen Kastration. Der Ausstieg wird auch auf Bundesebene diskutiert und von den Schweinehaltern letztlich befürwortet. Nach dem jetzigen Stand könnte es auf die Ebermast hinauslaufen, da derzeit kein Vermarkter den Einstieg in die Impfung gegen Ebergeruch empfiehlt. Auf EU-Ebene hat man sich eine Frist bis 2018 auferlegt. Lindemann hingegen will nach einer Erprobungsphase bereits 2016 die betäubungslose Kastration stoppen. Noch mehr Kopfschmerzen bereiten Absichtserklärungen, ab 2016 auf das Kupieren der Schwänze zu verzichten. Hierzu soll in diesem Jahr ein Konzept erarbeitet und ab 2012 erprobt werden. Der Lindemann-Plan sieht zudem vor, dem Nestbauverhalten der Sauen Rechnung zu tragen. Hierzu sollen Konzepte entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden. Ab 2017 sollen dann die gewonnenen Erkenntnisse in die Gesetzgebung einfließen. Zudem sollen nach Lindemann Tierschutzindikatoren entwickelt und ein Schlachthof-Monitoring installiert werden, um unzureichende Haltungsbedingungen aufzudecken. Warum der Minister vehement an diesem Plan festhält und wie die Praxis über den Plan denkt, lesen Sie im folgenden Brennpunkt. -Heinrich Niggemeyer, SUS-