Neben vegetarischen Produkten drängen neue Fleisch-Ersatzprodukte auf den Markt. Verliert die Schweinefleischproduktion Marktanteile?
Fred Schnippe, SUS
Der Trend zur fleischlosen Ernährung bzw. weniger Fleischverzehr macht vielen Schweinehaltern Kopfzerbrechen. Inzwischen sind 4 % der Deutschen Vegetarier. Weitere 1,5 % ernähren sich vegan, das heißt neben Fleisch verzichten sie auf sämtliche tierisch erzeugte Lebensmittel wie Milch und Eier.
Besonderes Augenmerk verdient die Gruppe der sogenannten Flexitarier, zu der sich inzwischen fast jeder dritte Deutsche zählt. Diese Gruppe will ihren Fleischkonsum deutlich zurückfahren.
Die Lebensmittelindustrie greift den Trend auf und baut das Sortiment der Veggie-Produkte spürbar aus. Auch die Fleischwarenindustrie will den Anschluss nicht verlieren und bringt vegetarische Fleischersatzprodukte auf den Markt. Vorreiter auf diesem Gebiet ist die Rügenwalder Mühle. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Ende 2015 mit fleischlosen Schnitzeln, Frikadellen und Co. bereits 20 % seines Umsatzes erzielt.
Selbst für einige Metzger sind Fleischersatzprodukte nicht mehr tabu. Hier geht es insbesondere um vegetarische Wurst, die sie als Ergänzung zum klassischen Segment anbieten.
Dabei sind Fleischersatzprodukte für die Hersteller ein echter Gewinnbringer. Den günstigen Einkaufspreisen für die Hauptkomponenten Soja und Erbsen stehen hohe Verkaufspreise im Laden gegenüber.
Ob der Veggie-Trend weiter zugelegt hat SUS mit vier Experten aus der Fleischbranche diskutiert.