Der Bestandsabbau bei den Sauen wird meines Erachtens zum Großteil durch Leistungssteigerungen und höhere Importe gedeckt werden. Daher dürfen die aktuell guten Ferkelpreise nicht der alleinige Grund für den Ausbau der Sauenhaltung sein. Investitionen in die Ferkelerzeugung müssen nicht kurzfristig gedacht, sondern langfristig angelegt sein. Dabei gilt es nicht, dem 33. Ferkel hinterherzuhecheln. Entscheidend ist vielmehr die Kostenführerschaft in der Produktion im Vergleich zu den Berufskollegen in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Neben arbeitswirtschaftlichen Aspekten spielt die Tiergesundheit die ausschlaggebende Rolle dabei. Die Entscheidung für eine Erweiterung der Ferkelerzeugung oder für den Wechsel ins geschlossene System fällt betriebsindividuell. Genauso wichtig wie die ökonomische Machbarkeit ist die Betriebsleiterpersönlichkeit. Für die einen Ferkelerzeuger ist die Zuchtsauenhaltung genau das Richtige. Die anderen sind vielleicht die Gängelei der Mäster leid und wechseln lieber ins geschlossene System. In beiden Fällen sollte z. B. durch Betriebsteilungen flächengebunden produziert werden. Dann sehe ich gute Chancen für Betrie-be beider Richtungen. Sicherlich bringt Größe Vorteile. Aber, Ferkelerzeuger, lasst euch nicht verrückt machen! Das Gesamtkonzept passt, wenn die ökonomischen Leistungen überdurchschnittlich sind.