Mit Futtersäuren Leistung sichern

Organische Säuren verbessern die Futterhygiene und senken den pH-Wert im Magen-Darm-Trakt. Über Auswahl und Kombination lassen sich die Effekte auf die Tiergesundheit verstärken. In der Schweinefütterung werden verschiedenste organische Säuren eingesetzt, um einerseits die Futterhygiene zu verbessern und andererseits die Leistung der Tiere zu steigern bzw. abzusichern. Hierzu gehören v.a. Ameisensäure, Propionsäure, Milchsäure, Fumarsäure, Sorbinsäure, Benzoesäure, Buttersäure und die mittelkettigen Fettsäuren. Der leistungssteigernde Effekt basiert dabei auf unterschiedlichen Faktoren, wie der Optimierung der Verdauungsvorgänge und der Verbesserung der Darmgesundheit. Dabei ist die Wirkung der genannten Säuren nicht gleich stark. Des Weiteren liegen sie in unterschiedlichsten Formen vor und wirken somit auch an verschiedenen Stellen im Magen-Darm-Trakt. Aus diesem Grund werden heute verschiedene Säureformen und -gemische bereitgestellt. Wer die Schweinefütterung weiter optimieren möchte, sollte daher die Wirkmechanismen der wichtigsten organischen Säuren kennen. Organische Säuren werden in der Tier­ernährung seit langem als Konservierungsmittel für Futtermittel eingesetzt. Hierbei nehmen die Propionsäure und deren Salze, z. B. Ammonium-Propionat, eine Hauptrolle ein, da sie eine sehr gute Wirkung gegen Schimmelpilze, Hefen und Bakterien besitzen (s. Übersicht 1). Die freie Propionsäure ist dabei sehr aggressiv und korrosiv. Das bedeutet, ihr Einsatz erfordert bestimmte Sicherheitsvorkehrungen und säurestabile Gerätschaften. Die Salze der Propionsäure dagegen sind gut handhabbar und nicht korrosiv. Sie sind aber teurer und müssen ca. 1,2-fach höher dosiert werden als die reine Propionsäure, um die gleichen Effekte zu erzielen. Daneben werden freie organische Säuren besonders in der Ferkelfütterung eingesetzt, um die Leistungen der Tiere zu verbessern. Hier kommen sowohl Einzelsäuren als auch Säurekombinationen zum Einsatz. Diese zeigen bei Einsatzmengen von 0,5 bis 1,5 % eine sehr gute leistungsfördernde Wirkung. Freie organische Säuren senken den pH-Wert im Magen. Bei Ferkeln ist die Fähigkeit, Salzsäure im Magen zu bilden, noch unterentwickelt. Die Folge sind erhöhte pH-Werte im Magen der Tiere, besonders nach dem Absetzen. Niedrige Magen-pH-Werte sind aber die Voraussetzung für effektive Verdauungsvorgänge im gesamten Darmtrakt. Organische Säuren reduzieren den pH-Wert und die Säurebindungskapazität im Futter. Auf diese Weise wird auch der pH-Wert im Magen verringert und somit die Verdauungsvorgänge gefördert. Als Folge wird, wie Übersicht 2 am Beispiel der Ameisensäure zeigt, die...