Phosphor effizienter einsetzen

Phosphor ist teuer und oft Knackpunkt der betrieblichen Nährstoffbilanz.Doch es gibt gute Ansätze, Phosphor ohne Leistungseinbußen einzusparen.Bei modernen Fütterungskonzepten rückt Phosphor stärker in den Mittelpunkt. Denn die Preise für Futterphosphate sind stark gestiegen. Und die globalen Vorräte für Gesteinsphosphate – die Basis für Futterphosphate – sind begrenzt. Das schlägt sich in höheren Preisen für Mineralfutter nieder. Zudem verpflichtet uns die Begrenztheit des Phosphors zu verantwortungsvollem Handeln. Nur so können auch kommende Generationen noch über lebenswichtige Ressourcen verfügen. Die limitierende Wirkung in der Nährstoffbilanz gibt dem Phosphor weitere Bedeutung. Denn seit der Verschärfung der Dünge-Verordnung darf der P-Überhang im Mittel der Jahre nur 20 kg/ha betragen. Für viele Schweinebetriebe ist das schwer umsetzbar. Sie müssen weniger Wirtschaftsdünger einsetzen, Gülle abgeben oder die P-Gehalte in der Gülle weiter reduzieren. Die Landwirte sollten daher alles ausschöpfen, um Phosphor im Futter so effektiv wie möglich einzusetzen. Zunächst gilt es, Sicherheitszuschläge in den Rationen zurückzufahren. Zwar sind in vielen Rationen mit dem Anstieg der Rohstoffpreise bereits die P-Gehalte reduziert worden. In etlichen Betrieben ist aber nach wie vor eine Überversorgung festzustellen, obwohl Versuche wiederholt gezeigt haben, dass die aktuellen Versorgungsempfehlungen ausreichend sind. Die einzelbetriebliche Futteroptimierung setzt allerdings voraus, dass man den P-Gehalt im Futter und den Bedarf der Tiere genau kennt. Denn Phosphor übernimmt im Organismus lebenswichtige Funktionen bei der Knochenbildung, Energieübertragung und anderen physiologischen Prozessen. Um keine Leistungseinbußen oder Krankheiten zu riskieren, ist ein P-Mangel unbedingt zu vermeiden. Das heißt: Eine dem Bedarf der Schweine genau angepasste Versorgung ist unverzichtbar. So benötigen ferkelführende Sauen deutlich höhere P-Gehalte als tragende oder güste Sauen. In der Mast kann die Konzentration im Futter kontinuierlich gesenkt werden. Wichtigstes Instrument ist daher die Phasenfütterung. Wenn die Lysingehalte von Phase zu Phase gesenkt werden, kann dies in ähnlicher Weise beim Phosphor erfolgen, z. B. durch Verwendung unterschiedlicher Mineralfutter. In einigen Regionen wird dies von vielen Mästern seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Im Vergleich zur Universalfütterung lassen sich die P-Aufwendungen durch die Phasenfütterung um bis zu 20 % mindern und die P-Ausscheidungen über die Gülle senken. Um die Phosphor-Gehalte in den Futterrationen möglichst genau einstellen zu können, sollte die Berechnung auf Basis des verdaulichen Phosphors (vP) erfolgen. Denn nur den verdaulichen Teil des Phosphors können die Tiere nutzen. Übersicht 1 zeigt, dass die P-Verdaulichkeit bei den verschiedenen Einzelfuttermitteln sehr unterschiedlich ist. So können Schweine beim Mais nur rund 20 % des enthaltenen Phosphors verdauen. Bei den gängigen Getreide-Arten liegt die P-Verdaulichkeit mit rund 40 bis nahezu 70 % hingegen höher. Mineralische Futterphosphate sind deutlich besser verdaulich als pflanzliche P-Quellen, allerdings gibt es je nach Produkt Unterschiede. Auch innerhalb...