So optimieren die Dänen die Futterverwertung

Dänische Mäster erreichen deutlich bessere Futterverwertungen als ihre deutschen Kollegen. ­Setzen die Dänen andere Futterrationen ein? Was können wir lernen? Deutschland nimmt mittlerweile pro Jahr ca. 7 Mio. Ferkel aus Dänemark auf. Diese werden insbesondere auf norddeutschen Betrieben gemästet. Oft wird damit geworben, dass die dänischen Ferkel schneller wachsen und bessere Futterverwerter seien als Ferkel deutscher Herkunft. Tatsächlich erreichen dänische Mäster mit den Duroc-Kreuzungen deutlich höhere Zunahmen in der Mast als z. B. ihre Kollegen in Schleswig-Holstein, die vielfach Piétrain-Kreuzungen im Stall stehen haben. Die Differenz beträgt über 100 g (siehe Übersicht 1). Bessere Futterverwerter Und auch bei der Futterverwertung sind die Unterschiede groß: Für 1 kg Zuwachs setzen dänische Mäster im Schnitt 2,59 kg Futter ein. Schleswig-Holsteinische Betriebe hingegen wiesen im Wirtschaftsjahr 2008/09 eine durchschnittliche Futterverwertung von 1 zu 2,86 auf. Wer das Futter effizient einsetzt, kann bei den Futterkosten sparen. So weist die dänische Statistik Futterkosten von 0,56 € je kg Zuwachs aus, während die Futterkosten der deutschen Betriebe bei 0,67 € je kg Zuwachs lagen. Zu berücksichtigen sind allerdings unterschied-liche dt-Futterpreise in Dänemark und Deutschland. Die Unterschiede bei der Futterverwertung sind zwar deutlich, dennoch zu erklären. So werden die Tiere in Dänemark mit 106 kg LG rund 13 kg leichter vermarktet als bei uns. Da jüngere Tiere das Futter besser verwerten als ältere, drückt der vorgezogene Schlachttermin den kumulierten Futterverbrauch je kg Zuwachs um bis zu 0,2 kg. Zudem erzielen die Dänen z. T. niedrigere Verlustraten, was sich ebenfalls positiv auf die Futterverwertung auswirkt. Dies mag an der Genetik liegen: Die Duroc-Tiere sind in der Regel robuster als hiesige Pi-Kreuzungen. Hinzu kommt der teils bessere Gesundheitsstatus in dänischen Beständen. Und auch die Zucht trägt ihren Teil dazu bei. Im dänischen Zuchtprogramm hat das Merkmal „Futterverwertung“ eine starke Gewichtung im Gesamtzuchtwert. Beratung will Futter­effizienz steigern Auch die Beratung ist bemüht, die Futterverwertung auf dänischen Betrieben weiter zu verbessern. Häufige Schwachstellen zeigt ein aktuelles Forschungsprojekt. An dieser Untersuchung haben sich dänische Praxisbetriebe beteiligt. Dabei wurden insbesondere das Fütterungsmanagement und die Futterhygiene der Betriebe unter die Lupe genommen. Ergebnis: Viele Hofmischer arbeiten zu ungenau und halten die Fütterungsempfehlungen zu den Inhaltsstoffen nicht ein. Auf Betrieben mit Flüssigfütterung hingegen ist die Futterhygiene oft das Problem. Und Betriebe mit Trockenfütterung sollten ggfs. ihre Automaten neu einstellen, um etwaige Futterverluste zu vermeiden. Über individuell ausgearbeitete Handlungspläne sollen nun die Schwachstellen auf den teilnehmenden Betrieben abgestellt werden. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Weiterentwicklung der Phasenfütterung. Nur wer das Futter in den einzelnen Mastphasen an den Bedürfnissen der Tiere ausrichtet, kann eine günstige Futterverwertung erwarten. Dänische Mäster setzen in der Regel zwei Futter ein, wobei der Wechsel zum zweiten Futter oftmals mit 60 kg Lebensgewicht erfolgt. In Deutschland hingegen bietet sich wegen der höheren Ausstallgewichte die Drei-Phasen-Fütterung an. In diesem Zusammenhang müssen auch die Protein-gehalte und -qualitäten der Mastrationen unter die Lupe genommen werden. Im Vergleich zu den in...