Speckwerte decken Fütterungsfehler auf

Eine optimale Kondition ist wichtig für die Sauenfruchtbarkeit. Herden-Checks mit Speckmessungen decken Schwachstellen bei der Fütterung auf.

Das Leistungspotenzial moderner Sauengenetiken ist enorm. Würfe von 14 bis 17 lebend geborenen Ferkeln sind keine Seltenheit. Die Aufzucht großer Würfe setzt eine Top-Gesundheit, optimales Gesäuge sowie eine hohe Futteraufnahme voraus.

Sauen sollten vor der Geburt weder zu fett noch zu mager sein. Verfügen sie bereits zu Beginn der Säugezeit nur über wenig Fettreserven und verlieren weiter Gewicht, reagieren sie später mit Brunstlosigkeit oder verspäteten Rauschen. Nicht selten scheiden diese Sauen vorzeitig aus. Zu fettleibige Sauen hingegen erkranken häufiger bzw. fressen schlecht. Dies kann zu unzureichenden Aufzuchtleistungen und zu Ausfällen führen.

Früh auf Kondition füttern

Gerade bei hochfruchtbaren Sauen kommt der Konditionsfütterung eine besondere Bedeutung zu. Die Sau konkurriert während der Trächtigkeit mit ihren Feten um die aufgenommenen Nährstoffe. Hierbei kann es vor allem bei stark abgesäugten Sauen oder großen Würfen zu einer Unterversorgung der Feten kommen. Neben einer stärkeren Variation der Geburtsgewichte kann besonders eine Unterversorgung von Feten mit Nährstoffen in der Frühträchtigkeit lebenslange negative Auswirkungen auf das Immunsystem und den Stoffwechsel haben.

Viele Betriebe haben aufgrund der umgesetzten Gruppenhaltung im Wartebereich nicht mehr die Möglichkeit, die tragenden Sauen individuell zu füttern. Bestenfalls werden Konditionsgruppen gebildet, um Futterzuschläge für schlecht konditionierte Sauen zu realisieren.

Für die Praxis bedeutet das, dass die Konditionsfütterung direkt nach dem Besamen erfolgen und möglichst mit dem Umstallen in den Wartebereich abgeschlossen sein sollte. Doch das Zeitfenster ist mit vier Wochen sehr eng. Nur wenn ein starkes Absäugen vermieden wird, dürfte die Zeit reichen, die Sauen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wieder in Optimalkondition zu bringen.

Hierfür sollten die Sauen am besten vor bzw. direkt beim Absetzen begutachtet und Konditionsnoten vergeben werden. Doch die rein visuelle Beurteilung der Körperkondition stößt schnell an Grenzen. Insbesondere bei fleischigen Typen werden die Speckreserven häufig über- sowie bei älteren Sauen unterschätzt.

Besser eignet sich ein objektives Verfahren zur Konditionsbeurteilung, das Speckmessen mittels Ultraschallgerät. Diese Methode ist nicht neu und wird von einigen Betrieben bereits heute regelmäßig bei abgesetzten Sauen praktiziert. Dabei werden die Speckdicken entweder auf der jeweiligen Sauenkarte oder direkt auf dem Tier notiert.

Nach der Beurteilung werden die mageren Sauen nebeneinander im Deckzentrum...