Struktur im Futter hält fit

Mastschweine und Sauen können an Magengeschwüren erkranken. Oft ist eine zu feine Vermahlung des Futters die Ursache. Wie ist das Problem zu lösen? Bei der Entstehung von Magengeschwüren spielt die Größe der Futterpartikel, sprich die Art und Intensität der Vermahlung, eine entscheidende Rolle. Das ist bereits seit vielen Jahren bekannt. Je feinpartikulärer ein Mischfutter, umso häufiger und stärker sind Schweine von dieser Erkrankung betroffen. Dies gilt insbesondere bei der Vorlage von pelletiertem oder gebröseltem Futter. Für eine tierärztlich ausgerichtete Tierernährung ist es eine Herausforderung, sich mit den Ursachen und der Vermeidung von Magengeschwüren (Ulcus/Ulzera) intensiver zu befassen. Schließlich liegt der Hauptschaden neben den Einbußen bei den Zunahmen vor allem in der höheren Verlustrate. Allein durch Magen-Ulzera können bis zu 3 % der Masttiere verenden. Auch bei den Sauenverlusten spielen Magengeschwüre eine größere Rolle, wie nordische Untersuchungen zeigen. Um die Entstehung von Magengeschwüren zu verstehen, ist ein Blick auf den Weg des Futters durch den Verdauungskanal wichtig. Nach unterschiedlich intensivem Kauen und Einspeicheln gelangt das aufgenommene Futter über den Schlund in den Magen. Die in der Fundusdrüsenzone abgegebene Salzsäure soll den Mageninhalt zum Magenausgang hin durchsäuern. Dabei sollen Keime ausgeschaltet werden, die mit dem Futter oder Wasser oder aus der Umgebung aufgenommen wurden. Des Weiteren sollen erste Eiweiß spaltende Enzyme mit dem Nahrungsabbau beginnen. Nach einer Aufenthaltsdauer von wenigen Minuten (flüssige Phase) bzw. Stunden (gröbere Partikel) gelangt der Mageninhalt mehr oder weniger angedaut und stark durchsäuert in den Dünndarm. Ausschließlich am Eingang ist die Innenwand des Magens nicht mit besonderen „Schutzeinrichtungen“ ausgestattet. Es handelt sich um ein auch äußerlich auffälliges, helles und eher kleineres Areal. Das ist der Grund, warum hier Veränderungen beginnen können. Diese sind zunächst eher harmlos, im Sinne einer stärkeren Verhornung, dann aber gewinnen diese Veränderungen an Intensität. Schließlich gehen die Prozesse in die Tiefe, d. h. bis in die Muskelschicht. Schlimmstenfalls kann es sogar zu einem Durchbruch der Magenwand kommen. Die Folge ist dann ein schnelles Verenden. Magengeschwüre können prinzipiell in jedem Alter auftreten. Eine besondere Häufung zeigt sich jedoch am Ende der Ferkelaufzucht oder noch stärker zum Beginn der Mast. Aber auch die Sauen sind – zumindest nach Schlachthofbefundungen – heute häufiger betroffen. Leichte Veränderungen, ähnlich einer harmlosen Verhornung sind – nach Untersuchungen von Schlachttieren – heutzutage fast normal. Aber auch schwerere Formen können in teils hoher Frequenz von bis zu 30 oder gar 60 % einer angelieferten Partie von Mastschweinen beobachtet werden. Dieses Problem tritt weltweit auf, wie neuere Untersuchungen belegen. Damit stellt sich die Frage nach ersten Anzeichen einer derartigen Erkrankung am lebenden Tier, d. h. vor der Schlachtung oder dem Verenden. Die Symptome sind leider wenig spezifisch wie z. B. wechselnder Appetit, ein „Hellwerden“ der Tiere durch Blutverlust in den Magen oder ein plötzliches Verenden. Ohne eine Sektion mit Untersuchung der Magenwand bleibt die Erkrankung unerkannt....