In Chile hat sich die Schweinefleisch-Produktion in den letzten zehn Jahren auf rund 500 000 t pro Jahr verdoppelt. Sie liegt vornehmlich in den Händen großer Firmen. Diese sind darüber hinaus als Vereinigung der chilenischen Schweineproduzenten ASPROCER verknüpft, was die Schweinefleisch-Vermarktung wesentlich erleichtert. So wird 40 % des produzierten Schweinefleisches exportiert. Hauptabnehmer sind Japan, Südkorea und die EU. Auch nach China darf Chile seit 2011 exportieren, weil man eine Ractopamin-freie Produktion garantieren kann. Der größte Schweinekomplex mit 50 000 Sauen und angeschlossener Aufzucht und Mast, der ebenfalls aus-schließlich für den Export produziert, befindet sich mitten in der Atacama-Wüste. Die einzelnen Sauenställe werden separat bewirtschaftet. Vermehrung und Mast sind räumlich getrennt: Zwischen den Betrieben liegen 600 bis 1 000 m hohe Bergmassive und jeweils 15 km Luftlinie. Das sind beste Voraussetzungen für die Eradikation von PRRS oder klassischem Schweinefieber (CSF). 2012 wurde der Schweinekomplex für sein Konzept der Biosecurity sogar von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgezeichnet. Seit September dieses Jahres wird 70 % der Gülle in zwei großen Biogasanlagen mit zusammen 1 MWh Leistung verwertet. Auch ein eigener Schlachtbetrieb sowie ein Futtermischwerk sind vor Ort. Getreide und Soja werden importiert.