Die beiden Schlachtkonzerne Danish Crown (DC) und Tican haben ihre Fusion angekündigt. Für Experten ist die Zustimmung der Anteilseigner beider Seiten und des Kartellamts nur noch Formsache.
Dabei kommt die geplante Fusion einer Übernahme gleich. Denn die Machtverhältnisse der beiden einzigen genossenschaftlichen Schlachtunternehmen in Dänemark sind eindeutig: Während DC im letzten Wirtschaftsjahr im eigenen Land rund 15 Mio. Schweine schlachtete, gingen bei Tican nur 1,9 Mio. Tiere an den Haken. Der Umsatz (inkl. Ausland) des Branchenprimus war sogar elfmal so hoch wie der der kleinen Schwester. Zusammen erreichen sie fast 90 % Marktanteil.
Für Tican ist die Fusion der einzige Weg, einer Pleite zu entgehen. Denn zuletzt konnte der Konzern bei den Bonuszahlungen an die Mäster nicht mehr mit DC mithalten. Hintergrund: Der Ausfall des Russland-Geschäfts hat Tican aufgrund starker Verflechtungen ungleich härter ge-troffen. Außerdem kann das Unternehmen mit nur einem einzigen Schlachthof im Land nicht so flexibel auf den allgemeinen Produktionsrückgang reagieren.
Hans Aarestrup vom Danske Svineproducenter hätte es lieber gesehen, wenn ein externer Investor gekommen wäre, der dem Markt neue Impulse hätte geben können. Doch es gab keine anderen Interessenten. So ändert sich für die Schweinehalter erst mal wenig. Eine Schließung des Tican-Standorts steht aufgrund seiner geografischen Lage vorerst nicht zur Debatte.