Handel lehnt Ebergeruch-Impfung ab. In der Schweiz ist die Kastration der Ferkel ohne Schmerzausschaltung ab 2009 verboten. Um nach Alternativen zu suchen, haben sich mehrere Schweizer Organisationen bereits im Jahr 2004 im Projekt ProSchwein zusammengeschlossen. Neben zwei Narkoseverfahren stehen die Ebermast und die Impfung gegen Ebergeruch auf dem Prüfstand. Ende dieses Jahres sollten tragbare Lösungen präsentiert werden. Kurz vor der Ziellinie scheint das Projekt aber löchrig wie ein Schweizer Käse geworden zu sein. Die beiden Handelsketten Migros und Coop haben überraschend angekündigt, Fleisch von geimpften Ebern nicht in ihr Sortiment aufzunehmen. Damit blockieren sie einen neuen Lösungsansatz, bei dem auf die chirurgische Kastration verzichtet wird. Die Branche versucht nun mit allen Mitteln, Handelsketten und Verbraucher von den Vorteilen der Impfung zu überzeugen. Wir wollen unbedingt verhindern, dass uns in der Schweiz ab 2009 ausschließlich das Narkoseverfahren zur Verfügung steht. Dann würde eine Monopolstellung entstehen, erklärt Thomas Jäggi vom Schweizerischen Bauernverband (SBV). Auch aus Tierschutzgründen ist das Narkoseverfahren nicht unumstritten. Die Injektion und die Nasennarkose sind relativ ungenau. Zudem kühlen die narkotisierten Ferkel stark aus und sie verpassen mehrere Saugakte bei der Sau, so die Ergebnisse der Feldversuche. Ein generelles Problem sind die Kosten. Der Preis für ein Narkosegerät liegt bei ca. 10 000 Q. Auch das Gas ist recht teuer und zudem als Klimakiller verschrien. Die Impfkosten werden mit ca. 3,50 Q angegeben.