Die Schweineproduktion in den Niederlanden schwächelt. Aufgrund der hohen Verluste von bis zu 20 € je Ferkel stocken viele Betriebe ihre Bestände ab, um nicht noch mehr Geld zu „verbrennen“. So hat die Besamungsorganisation Varkens KI Nederland 7 % weniger Sperma verkauft. Das Zuchtunternehmen Topigs mit 85 % Marktanteil setzt 10 % weniger Jungsauen ab. Ende des Jahres sollen unterm Strich 43 000 Sauen weniger in holländischen Ställen stehen als in 2010. Dieser Rückgang bei den Sauenzahlen wird sich in den nächsten Monaten spürbar auf den Ferkelmarkt auswirken. Das Ferkelangebot soll sich im nächsten Jahr um 1,1 Mio. Tiere bzw. 4,5 % reduzieren. Auf der Strecke bleiben sogar Betriebe mit 500 und mehr Sauen. Ihnen haben häufig hohe Investitionen das Genick gebrochen, die jetzt nicht mehr finanzierbar sind. Viele werden versuchen, noch die traditionell im Winter und Frühjahr höheren Ferkelpreise mitzunehmen, um Verluste gutzumachen, und dann aussteigen, schätzt Wyno Zwanenburg, Vorsitzender der niederländischen Interessenvertretung der Schweinehalter (NVV). Symptomatisch für die schlechte Stimmung in der holländischen Schweineproduktion ist auch der Absturz der Preise für die Produktionsrechte.