◆ Interview Wie geht es weiter im BHZP, Herr Welp? ◆ SUS: Herr Welp, Sie sind seit Juli diesen Jahres als Geschäftsführer der BHZPZüchtungszentrale bestellt. Unter Ihrer Regie soll sich das Zuchtunternehmen konsolidieren. Wie weit ist die Umstrukturierung der Zentrale fortgeschritten? Welp: Wir haben den Personalbestand von 100 auf jetzt 75 Mitarbeiter reduziert, unrentable Abteilungen wie den Fuhrpark ausgelagert sowie zu kleine Basiszuchteinheiten geschlossen. Die Züchtungszentrale wird sich künftig auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. So schaffen wir einen finanziellen Spielraum von rund 1,7 Mio. Q, den wir dringend für den Verlustausgleich bei den Vermehrungsorganisationen sowie für Produktinnovationen brauchen.Dr. Conrad Welp, Hauptgeschäftsführer des VzF und Geschäftsführer der BHZP-Züchtungszentrale ◆ SUS: In den letzten Jahren gab es immer wieder Kritik in puncto Fruchtbarkeit und Fundamente. Wie hat BHZP reagiert? Welp: Die Sauen müssen vom ersten Wurf an viele Ferkel gebären und lange durchhalten. Beides, also die Ferkelzahl und die Nutzungsdauer, werden beim Zuchtziel in den Ausgangslinien mit zusammen 70 % Gewichtung berücksichtigt. Zudem werden wir neben der db.Classic-Sau im Frühjahr 2005 mit der db.Naïma- Sau eine absolute Produktinnovation auf den Markt bringen. Diese Jungsau mit französischchinesischem Blut wird uns in puncto Fruchtbarkeit und Robustheit weiter voranbringen und uns neue Absatzpotenziale für das BHZP erschließen.◆ SUS: Gerade in größeren Sauenbeständen sind die Saugferkelverluste ein Problem. Was tut das BHZP? Welp: Eine der Stärken der db.Classic-Sau sind aus unserer Sicht die hohen Geburtsgewichte. Wenn die Ferkel kräftig sind und zudem der Wurf ausgeglichen ist, dann können die Saugferkelverluste unter 10 % gesenkt werden. Neben dem Vitalitätsmerkmal Geburtsgewicht wollen wir aber auch die Gesäugequalität, die Milchleistung sowie die Mütterlichkeit der Sauen verbessern.◆ SUS: Sie sprechen von hohen Leistungen von Anfang an. Dazu gehört auch eine professionelle Jungsaueneingliederung. Welp: Wir bieten den Tierärzten der BHZP-Ferkelerzeuger an, Gesundheitsdaten aus den Vermehrungsbetrieben einzusehen. Dies kann über das Internet oder im direkten Kontakt mit dem Tierarzt der BHZP-Veterinärgesellschaft erfolgen. Das Ziel ist, das Eingliederungs- und Impfprogramm auf den Käuferbetrieben zu optimieren, um die Voraussetzungen für einen guten ersten Wurf zu schaffen. ◆ SUS: Das BHZP-Mastendprodukt genießt draußen einen guten Ruf: Einheitliche Schweine und gute Mast- und Schlachtleistungen. Setzt BHZP dies mit einer zweiten Sau am Markt nicht aufs Spiel? Welp: Wir empfehlen, entweder mit der db.Classic- oder der db.Naïma-Sau zu arbeiten. Zusammen mit dem Berater oder der KB-Station sind dann geeignete Eber auszuwählen, um größtmögliche Sicherheit beim Fleischanteil zu haben. In enger Kooperation mit den Hoftierärzten wird BHZP zudem weiter am Gesundheitsstatus in der Produktionskette feilen, um bestmögliche Zunahmen in der Mast zu realisieren. ◆ SUS: Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte H. Niggemeyer. - Welp -