Je größer der Betrieb, desto weniger Zeit muss der Schweinehalter je Tier aufwenden. Generell gilt diese Formel, wie die neue Studie des agrarökonomischen Instituts (LEI) der Uni Wageningen bestätigt. Nach einer Untersuchung auf 113 niederländischen Schweinebetrieben ergaben sich folgende Orientierungswerte: Doch die Bestandsgröße bestimmt nicht allein, wie viel Arbeitszeit ein Betrieb benötigt. Denn auch bei Betrieben vergleichbarer Größe gibt es enorme Unterschiede beim Zeitbedarf je Tier. So zeigt Übersicht 1, dass die Arbeitszeit in Praxisbetrieben mit 600 Sauen zwischen 5 und 12 Stunden/Sau schwankt. Grund kann sein, dass die Sauenplätze nicht in einem Gebäude vereint, sondern auf mehrere Ställe oder sogar unterschiedliche Standorte verteilt sind. In der Mast gibt es ebenfalls enorme Unterschiede zwischen den Betrieben einer Größenklasse. So gibt es 2 000er-Mastbetriebe, die 0,7 Stunden Arbeit je Schwein einsetzen, während andere mit 1,4 Stunden doppelt so lange brauchen (siehe Übersicht 2). Das heißt: Unabhängig von der Betriebsgröße haben etliche Betriebe enormes Potenzial, Arbeitszeit einzusparen und somit die Produktionskosten zu senken. Eine Reduzierung um nur 0,1 Stunden (= 6 Minuten) Arbeit je 100 kg Schlachtgewicht spart bei einem 5 000er-Mastbetrieb rund 30 000 € Arbeitskosten pro Jahr ein! Doch an welchen Schrauben müssen die Praktiker drehen, um die knappe und teure Arbeitszeit im Betrieb effizienter einzusetzen? Dazu unser Interview. Noch viel Einspar-Potenzial Ein Betrieb mit 100 Sauen benötigt im Schnitt 9,3 Stunden Arbeit je Sau und Jahr. Bei 500 Sauen sinkt der durchschnittliche Arbeitsaufwand auf 7,5 Stunden pro Sau, und bei 1 000 Sauen sind es nur noch 6,9 Arbeitsstunden pro Sau und Jahr. Für die Mast gilt das Gleiche: Bei 1 000 Stallplätzen beträgt die benötigte Arbeitszeit 1,29 Stunden pro Mastschwein, bei 4 000 Mastplätzen sind es nur noch 0,84 Stunden je Tier. Zeit ist Geld. SUS zeigt, wo in der Sauenhaltung und Mast noch Reserven schlummern.