Besamungs-Monitoring deckt Reserven auf

Prof. Dr. Steffen Hoy, Universität Gießen Besamungs-Monitoring deckt Reserven auf Auf vielen Betrieben ist die Umrauschrate zu hoch oft weil zu früh besamt wird. Hinweise zur Verbesserung der Trefferquote beim Belegen liefert das Besamungs- Monitoring. Z urzeit schlägt die Diskussion um die Wurfleistungen dänischer und französischer Rassen große Wellen. Tatsächlich ist die Fruchtbarkeit in vielen deutschen Ferkelerzeugerbetrieben im internationalen Vergleich noch nicht zufriedenstellend. Bei näherem Hinsehen ist es oftmals nicht die Wurfgröße allein, die verbessert werden müsste. Vielmehr liegt es auch an der Abferkelrate, warum nicht mehr als 19 oder 20 Ferkel je Sau und Jahr abgesetzt werden. Um eine zufriedenstellende Abferkelrate von über 85 % zu erreichen, sind eine optimale Stimulation der zu besamenden Sauen und der richtige Besamungszeitpunkt die entscheidenden Faktoren. Wer überprüfen möchte, wie viel Prozent der Besamungen in seinem Betrieb termingerecht, zu früh oder zu spät erfolgen, sollte das so genannte Besamungs-Monitoring durchführen. So funktioniert das Besamungs-Monitoring Beim Besamungs-Monitoring wird im Nachhinein ermittelt, wie viele Sauen zum richtigen Besamungszeitpunkt besamt wurden und welche Leistungen sie im Vergleich zu Sauen erzielen, die zu früh oder zu spät besamt wurden. Anhand der Trefferquote und der Leistungsdifferenz kann abgeleitet werden, ob und inwieweit das Besamungsregime angepasst werden muss. Grundsätzlich kann jeder Betrieb mitmachen. Die Größe der Sauenherde bzw. der Besamungsgruppen ist nicht entscheidend. Jedoch sollten möglichst komplette Besamungsgruppen ausgewertet und nach Jung- und Altsauen unterschieden werden. Um zu aussagefähigen Ergebnissen zu kommen, sind zudem mindestens 100 Besamungen einzubeziehen. Und so läuft das Besamungs-Monitoring auf dem Praxisbetrieb ab: Erster Schritt: Zunächst einmal muss sichergestellt werden, dass die Brunstkontrollen zweimal täglich, immer zur selben Zeit außerhalb der Fütterungszeiten und unter Anwesenheit eines Ebers stattfi nden. Mit dieser Arbeit sollte bereits am dritten Tag nach dem Absetzen begonnen werden. Beim Absetzen am Donnerstagmorgen müsste also am Sonntagabend erstmalig auf äußere Rauscheanzeichen kontrolliert werden. Wird die erste Rauschekontrolle erst am Montagmorgen durchgeführt, empfi ehlt es sich, zumindest stichprobenartig am Sonntagnachmittag das Rauschegeschehen zu kontrollieren, um grundsätzliche Informationen über das Brunstverhalten der Herde zu erhalten. Im zweiten Schritt müssen die Ergebnisse der Rauschekontrollen mit Datum und Uhrzeit schriftlich festgehalten werden. Hier bietet sich ein so genannter Brunstkalender für die jeweilige Besamungsgruppe an. Beispielsweise könnten keine Rauscheanzeichen mit - und Rötung/Schwellung der Scham mit X dokumentiert werden. Duldet die Sau, ist z. B. eine 0 einzutragen. Nach der Durchführung der Besamung erfolgt ebenfalls der entsprechende Eintrag (siehe Übersicht...