Dänen punkten mit Ammensauen

Dänische Betriebe ziehen jedes fünfte Ferkel mit einer Ammensau groß. Wie schneiden die Ziehmütter im Folgewurf ab? Ist das System auf Deutschland übertragbar?

In Dänemark gibt es kaum Ferkelerzeuger, die nicht mit natürlichen Ammensauen arbeiten. Dies ist der hohen Fruchtbarkeit der dänischen Sauen geschuldet. Das Ziel ist, möglichst viele geborene Ferkel großzuziehen. Technische Lösungen, Ferkel mutterlos aufzuziehen, sind in Dänemark nicht erlaubt. Auch die automatisierte Beifütterung der Saugferkel hat nicht den Stellenwert wie bei uns.

Bei einem optimalen Einsatz der Am­mensauen werden nicht nur die Ferkelverluste reduziert, sondern auch der Anteil Qualitätsferkel gesteigert. Allerdings erhöhen sich die Produktions­­-tage je Wurf und es werden zusätzliche Abferkelbuchten benötigt. Dies ist be­­reits bei der Bauplanung zu berück­sichtigen.

Zweistufiges System

In Dänemark ist das zweistufige Ammensystem üblich, welches den Wochenrhythmus voraussetzt. So kann der Ferkelerzeuger bei allen Würfen die gesetzlich vorgeschriebene Säugezeit von mindestens drei Wochen einhalten. Zudem wird sichergestellt, dass die Milchzusammensetzung und -menge optimal auf die Ansprüche der Ammenferkel abgestimmt ist.

Und so funktioniert das zweistufige Ammensystem:

Wurfausgleich: Zunächst wird eine Sau aus der aktuellen Gruppe bestimmt, die bereits ihren eigenen Wurf aus­reichend mit Kolostrum versorgt hat. Deren ein bis zwei Tage alten Ferkel werden ein­gesammelt und überzählige Ferkel aus den anderen Würfen an diese Sau ge­setzt.

Amme 1: Die ein bis zwei Tage alten Ferkel der Ziehmutter werden an eine Sau der vorherigen Abferkelgruppe gesetzt, deren ca. eine Woche alten Ferkel an eine Zwischensau abgegeben werden. Die Amme 1, die eine Woche ihre eigenen Ferkel gesäugt hat, wird erst nach weiteren vier Säugewochen abgesetzt (siehe Übersicht 1).

Amme 2: Zuvor wurden bei der so­­genannten Zwischensau die eigenen Ferkel mit drei Wochen...