Vom 13. bis 16. November öffnet die EuroTier in Hannover die Tore. Seien Sie dabei!Keine Frage: Die EuroTier ist bundesweit die wichtigste Messe für die Veredelungsbetriebe. Wer es einrichten kann, fährt hin! Zum einen wird es wieder viele technische Neuerungen und Innovationen geben, die Zeit sparen helfen oder die Produktion sicherer machen. Bereits im Vorfeld der EuroTier hat die DLG die interessantesten Entwicklungen ausgezeichnet. Wobei der Fokus mehr und mehr auf intelligente Systemlösungen gerichtet ist. Zum anderen hat sich die EuroTier noch mehr zu einer Informations-Plattform entwickelt. Experten aus dem In- und Ausland tauschen sich zu aktuellen Themen aus. So interessiert, wo wir in Sachen Tierwohl stehen, mit welchen Instrumenten die Branche den Antibiotikaverbrauch ein Stück weit einschränken will oder welche Auswirkungen die anhaltend hohen Futterkosten auf die Produktion haben werden. Es bleibt nur noch wenig Zeit, die ab 2013 geltenden gesetzlichen Regelungen zum Beispiel zur Gruppenhaltung oder zur Bodengestaltung zu erfüllen. Die stark schwankenden Schweinepreise in den vergangenen Jahren haben viele Betriebsleiter verunsichert. Fällige Investitionen wurden erst einmal zurückgestellt. Jetzt läuft dem einen oder anderen die Zeit davon. Neben dem Tierwohl und den neuen Haltungsauflagen richtet sich der Fokus immer mehr auf die Produktionskosten. Bei stagnierenden Erlösen müssen diese gesenkt werden. Der größte Kostenblock in der Mast ist das Futter, zumal die Futterpreise zuletzt kräftig gestiegen sind und Schweinefutter voraussichtlich auch im kommenden Jahr teuer bleibt. Doch wer die Futterverwertung von der Ferkelproduktion bis zur Schweinemast nachhaltig verbessern will, muss gleichzeitig an mehreren Schrauben drehen. Hier einige Aspekte, die beachtet werden sollten: Der Antibiotika-Einsatz wird zunehmend kritisiert. In den vergangenen zwei Jahren haben Wissenschaft und Praxis sehr viel Know-how und Energie investiert, um Resistenzen durch reduzierten Antibiotikaeinsatz zu vermeiden. Jetzt gilt es, die Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Aktuell geht es beim Stallbau um die Umsetzung der neuen Haltungsauflagen. Auch sollen moderne Ställe mehr Tierkomfort bieten und geringeren Futterverbrauch je Kilo Zuwachs ermöglichen. Zudem sind Systeme für gesunde Tiere gefragt. Denn die Branche wird künftig den Antibiotikaeinsatz in der Mast einschränken müssen. Es gibt also wichtige Ziele für die kommenden Monate und Jahre. Wer am Ball bleiben will, sucht nach neuen Ideen und Lösungen. Die EuroTier wird einiges bieten! Haltungsauflagen 2013 schon erfüllt? Mehr Zuwachs je Kilo Futter! Systeme für gesunde Tiere Fazit Auf der EuroTier sind alle gängigen Systeme zur Gruppenhaltung ausgestellt. Zum einen geht es um das Nach- und Umrüsten bestehender Systeme, zum anderen müssen in den Gruppenhaltungssystemen Faktoren wie Fütterung, Genetik und Management neu angepasst werden. Die Experten auf der EuroTier beraten Sie gern. Schlitzweiten beim Spaltenboden und geeignetes Beschäftungsmaterial sind zwei Stichworte, die derzeit speziell die Schweinemäster beschäftigen. Auch zur Bodengestaltung bei der Einzeltierhaltung für Sauen gibt es neue Anforderungen. Diskutieren Sie mit Ihrem Stalleinrichter über die besten Lösungen. Darüber hinaus wird vermutlich bereits ab 2017 die betäubungslose Ferkelkastration nicht mehr erlaubt sein. Soll zukünftig zum Beispiel verstärkt die Ebermast betrieben werden, gewinnen die unterschiedlichen Futteransprüche von Sauen und Ebern an Bedeutung. Das heißt: Wir brauchen neue verfahrenstechnische Lösungen, damit wir die Ebermast optimal umsetzen können. Ebenso sind Diskussionen um ein Branchenlabel „Tierwohl“ voll im Gange. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Beratungs- bzw. Vermarktungsorganisation, wie der aktuelle Stand ist. Denken Sie an die Futterlagerung, -zubereitung und -stabilisierung. Im Vorfeld können bereits wichtige Nährstoffe verlorengehen. Futterverluste können auch vermehrt am Trog auftreten. Hier spielen die Ruhe beim Fressen sowie das Trog-design eine Rolle. Informieren Sie sich, wie Sie diese Prozesse optimieren können. Auf der EuroTier werden etliche Futterfirmen auf neue Futterzusätze und -konzepte hinweisen, die eine bessere Futtereffizienz versprechen. Lassen Sie sich die Wirkungsmechanismen erklären und fragen Sie nach den Kosten der Produkte. Grundvoraussetzung für Verbesserungen ist eine exakte Erfassung der Tageszunahmen und Futterverbräuche. Hier hilft inzwischen moderne Technik. Lassen Sie sich die neuesten Software-Lösungen vorführen, die die Daten miteinander verknüpfen. Niedrigere Futterkosten haben immer auch etwas mit hohem Gesundheitsstatus zu tun. Nehmen Sie Tipps vom Klima- oder Fütterungsberater mit nach Haus, die die Tiergesundheit absichern helfen. Nicht zuletzt ist auch die Zucht gefordert: Man weiß, dass bestimmte Herkünfte mit weniger Futter auskommen als andere. Das Thema Futtereffizienz ist auch hier angekommen. Wichtig ist der geregelte Ferkelbezug aus möglichst einem Herkunftsbestand mit definiertem Gesundheits- und Hygienestatus. Sprechen Sie mit Ihrem Vermarkter über dieses Thema! Erkundigen Sie sich nach Überwachungsprogrammen und Untersuchungsmöglichkeiten diverser Erkrankungen. Nehmen Sie von der Messe neue Anregungen mit nach Hause, wie Sie den Tierfluss im Betrieb und die interne Hygiene verbessern können. Dazu gehören die Abschirmung des Bestandes genauso wie der Wechsel des Schuhwerkes zwischen zwei Hygieneeinheiten, Schädlingsbekämpfung und vieles mehr. Auch während des Produktionsprozesses sind Maßnahmen umzusetzen, die den Keimdruck kontinuierlich senken. Denken Sie an die Reinigung der Wasserleitungen, der Futtersilos sowie der Förderanlagen. Wie so etwas geht, erfahren Sie von ihrem Hygienespezialist. Diskussionen um Impfprophylaxe anstatt Metaphylaxe in der Ferkelaufzucht werden vermutlich in den Wintermonaten intensiv zu führen sein. Nutzen Sie die EuroTier, um auch hier neueste Produkte und Konzepte mit den Pharmafirmen zu besprechen. Besuchen Sie darüber hinaus diverse Veranstaltungen auf der Messe speziell auch zu diesem Thema. -Heinrich Niggemeyer, SUS-