Fit für den Filter-Check

In der Schweinehaltung zählen Biofilter zu den praktikabelsten Formen der Abluftreinigung. Worauf ist im laufenden Betrieb zu achten? Wie läuft eine Prüfung ab?

Michael Werning, SUS

Für viele Schweinehalter ist die Abluftreinigung in den letzten Jahren ein Thema geworden.Denn nicht nur in viehdichten Regionen ist dies oft die einzige Chance, den bestehenden Betrieb weiter zu entwickeln.

Neben Rieselbettreaktoren und den hochleistenden Mehrstufen-Chemowäschern stehen vor allem die Biofilter bei wachstumswilligen Schweinehaltern hoch im Kurs. Anders als die beiden erstgenannten Systeme erreichen sie auch ohne Einsatz von Säuren und dem Anfall von Waschwasser hohe Minderungsgrade bei Staub und Geruch.

Bei der Ammoniak-Abscheidung hingegen stoßen die Anlagen an ihre Grenzen und erzielen nicht annähernd die Werte der mehrstufigen Wäscher. Aktuell liegt daher in diesem Bereich auch für keinen Biofilter eine DLG-Zertifizierung vor. Ein gewichtiger Nachteil, der allerdings auch zahlreichen Vorteilen gegenübersteht (siehe Übersicht).

Jährlich zwei Prüftermine

Allein im niedersächsischen Kreis Vechta sind rund 100 solcher Reinigungsanlagen im Einsatz. Gleich mehrere davon auf dem Hof von Bernd Pille in Steinfeld. Der Schweinehalter hat seinen Betrieb stetig erweitert und hält seine 6000 Mastschweine und 2000 Babyferkel in sieben Ställen. Fünf davon sind mit einem Filter ausgerüstet. „Neben der Einfachheit des Systems war der vertretbare Betriebsaufwand für mich entscheidend“, erzählt Pille.

Damit meint der Landwirt aber nicht, dass die Biofilter sich selbst überlassen werden. Denn die Betriebserlaubnis für einen ausgerüsteten Stall ist an strenge Auflagen gekoppelt. So darf im 100-m-Abstand zum Filter kein Stallgeruch mehr wahrnehmbar sein. Wird dies nicht erreicht, droht im schlimmsten Fall die Stilllegung der Stallanlage. Dem Schweinemäster liegt also viel daran, dass seine Anlagen ordentlich laufen.

Unterstützt wird er dabei von Oliver Ortlinghaus, einem vom Kreis beauftragten Sachverständigen für Flächenfilter. Zweimal im Jahr besucht der Ingenieur alle Betriebe, die eine derartige Anlage betreiben. „Das gleich zwei zeitversetzte Kontrollen pro Jahr erfolgen liegt daran, dass die Betriebsbedingungen für einen Biofilter zwischen Sommer und Winter stark variieren“, erläutert Ortlinghaus.

Filterbeet pflegen

Bei seinen Vor-Ort-Kontrollen arbeitet der Gutachter eine Checkliste mit verschiedenen Prüfparametern ab. Neben der technischen...