Immer mehr Sauenhalter wollen PRRS-freie Ferkel anbieten. Über die Eckpunkte zur PRRS-Sanierung wurde auf der 25. internationalen Tagung der Schweinegesundheitsdienste diskutiert.PRRS wird weltweit als eine der verlustreichsten Schweinekrankheiten angesehen. Auch in Deutschland sind die PRRS-bedingten Schäden groß. Das klinische Bild ist einerseits von Fruchtbarkeitsdepressionen geprägt, andererseits spielen Lungenentzündungen in der Aufzucht und Mast eine zentrale Rolle. Zwar können mithilfe von Impfprogrammen die Verluste deutlich reduziert werden. Dennoch erweist sich die Kontrolle der PRRS-Infektionen auch bei Einsatz von Vakzinen deutlich schwieriger als wie beispielsweise bei der PCV2-Erkrankung (Circo). Denn PRRS-Viren können über sehr lange Zeit im Tier überleben. Zudem ist das PRRS-Virus ein Verwandlungskünstler. Das hat zur Folge, dass es vom Immunsystem u. U. nur eingeschränkt erkannt wird. Dies ist ein Grund, warum PRRS selbst 20 Jahre nach dem ersten Auftreten nicht an Schrecken verloren hat. Um den Infektionsdruck zu mindern, hat die Zuchtstufe damit angefangen, PRRS-negative Vermehrungsherden bzw. Eberstationen aufzubauen. Das Ziel ist, Jungsauen und Sperma aus PRRS-unverdächtigen Betrieben zu liefern. Dies soll der Ferkel erzeugenden Stufe helfen, ihre Sauenherden zumindest PRRS-stabil zu halten. Dieser Ansatz verspricht durchaus Erfolg. Neben dem Zukauf von PRRS-freien Tieren und Sperma aus freien bzw. kontrollierten Stationen kommt es jedoch auf die innerbetriebliche Hygiene an. Wichtig ist, dass keine Brücke von einem Virus ausscheidenden Muttertier zu den PRRS-empfänglichen Flatdeck-Ferkeln geschlagen wird. Ist das doch der Fall und werden die Ferkel angesteckt, sind PRRS-Schübe in der Mast kaum zu vermeiden, welche große Probleme bereiten können. Genau dies möchte jedoch die Branche im Hinblick auf den zu begrenzenden Antibiotika-Einsatz in der Mast verhindern. Bei den Bemühungen, die PRRS-Viren aus den Beständen zu drängen, werden die Zuchtstufe und die Besamungsstationen von den Schweinegesundheitsdiensten (SGDs) unterstützt. Diese haben z. B. verbindliche Regeln aufgestellt, wie ein Bestand zu untersuchen ist, um als unverdächtig eingestuft zu werden. Werden alle Bedingungen erfüllt, wird ein PRRS-Unverdächtigkeits-Zertifikat ausgestellt. Auf dem internationalen SGD-Kongress Ende Mai in Bergisch Gladbach berichteten verschiedene Tierärzte über neueste Versuchsergebnisse und Erfahrungen zur PRRS-Sanierung. SUS fasst die interessantesten Vorträge zusammen. Ziel: PRRS-stabile Bestände -Heinrich Niggemeyer, SUS-Redaktion -