Salmonellen gemeinsam angehen!

Um das Salmonellen-Risiko weiter zu mindern, müssen die Mäster schneller reagieren. Dabei sind zunehmend auch die Ferkellieferanten mit ins Boot zu holen.

Heinrich Niggemeyer, SUS

Das Salmonellen-Monitoring im QS-System ist seit über 13 Jahren installiert. 2007 trat die Salmonellen-Verordnung in Kraft. Mit beiden Instrumenten soll die Salmonellen-Belastung in der Produktionskette nachhaltig gesenkt und damit zur Qualitätssicherung von Lebensmitteln beigetragen werden.

Das Monitoring hat seinen Zweck erfüllt und es sind Teilerfolge erzielt worden. Bundesweit erkranken mittlerweile weniger Menschen an Salmonellose. Doch dieser Rückgang ist vor allem auf die Erfolge der Geflügelproduktion zurückzuführen.

So ist inzwischen der hauptsächlich mit Schweinen in Verbindung stehende Stamm „Salmonella Typhimurium“ mit 41 % die häufigste Ursache für Salmonellen-Infektionen beim Menschen. Das Risiko des Salmonellen-Eintrags in die Prozesskette „Schwein“ muss also weiter vermindert werden.

Mehr Risikobetriebe?

Leider gibt es kein durchschlagendes Konzept der Vorsorge, denn die Problemlagen in den Betrieben sind sehr unterschiedlich. So war es möglich, dass der Anteil der Betriebe mit erhöhter Salmonellen-Belastung in den letzten drei Jahren sogar leicht zugenommen hat.

Dies gilt für Betriebe der Kategorie 2, deren Anteil mittlerweile deutlich über 20 % liegt (s. Übersicht 1). Hinzu kommen knapp 5 % Mastanlagen, die in die höchste Risikoklasse 3 eingestuft sind. Wobei einige Betriebe über ein Jahr und länger in dieser Risikoklasse verharren.

Den Anstieg der Risikobetriebe erklären sich die Experten wie folgt:

  • Die Betriebe sind umfangreicher und unübersichtlicher geworden. Unentdeckte Schwachstellen im Betrieb gefährden eine größere Anzahl Tiere.
  • Mit Einzelmaßnahmen wie dem Reinigen und Desinfizieren vergessener Bereiche oder dem Säurezusatz zum Futter lassen sich die Probleme oft nicht lösen. Verbesserungen setzen i. d. R. eine Kombination aus optimiertem Management, Hygiene und gezielter Fütterung voraus. Die Ansprüche an die Beratung sind gestiegen.
  • Diskussionen um Antibiotika und Tierwohl standen zuletzt im Vordergrund. In puncto Salmonellen werden viele Betriebsleiter erst bei einem Abrutschen in die Kategorie 3 und damit viel zu spät aktiv.
  • Erforderliche Maßnahmen kosten Geld, das zurzeit nicht vorhanden ist. Das führt dazu, dass die eine oder andere Maßnahme nur verzögert umgesetzt wird. Oder der Landwirt sieht keinen Erfolg und resigniert.
  • Bei der Salmonellen-Bekämpfung war der Fokus bislang nur auf die Mast gerichtet. Erst seit Kurzem werden die Ferkelerzeuger- und die Zuchtstufe eingebunden.
  • Die Infektionsgefahr in der Sauenherde ist mit der...